Telefónica Deutschland (WKN: A1J5RX)
Deutsche Telekom (WKN: 555750)

Am deutschen Mobilfunkmarkt geht es demnächst rund. Am 18. Januar eröffnet O2 den Preiskampf: Mit aggressiven Rabatten will die Marke von Telefonica Deutschland vor allem Paare und Familien von der Konkurrenz abwerben. Neukunden erhalten künftig 50 Prozent Rabatt, wenn sie mindestens zwei Verträge – Mobilfunk oder Festnetz – abschließen. Der Preisnachlass gilt sowohl für den Hauptvertrag als auch für bis zu vier weitere Anschlüsse.

Mit derartigen Vertragsmodellen unter den Labels „Plus-Karten“ und „MagentaEins“ war die Deutsche Telekom in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich. Je mehr SIM-Karten zusätzlich gebucht werden, desto höher ist der Rabatt. Allerdings bleibt beim Marktführer der Preis für den Hauptvertrag auf dem üblichen hohen Telekom-Niveau. Das O2-Angebot wird daher als direkte Attacke auf den magenta Riesen gewertet. Ebenfalls ab 18. Januar senkt die Telefonica-Marke den Preis aller Mobilfunktarife um drei Euro, den des Mobile XL sogar um 13 Euro. Außerdem sind Vergünstigungen bei jungen Kunden unter 29 vorgesehen, etwa das doppelte Datenvolumen.

Hintergrund der Aktion dürfte der Abschied von 1&1 aus dem Telefonica-Netz sein. Der Konkurrent baut sein eigenes Netz auf – in noch nicht versorgten Gebieten dient bis dahin seit Jahresbeginn Vodafone als Netzpartner. Bis 2026 wandern so zwölf Millionen SIM-Karten aus dem Telefonica-Netz ab. Die freiwerdenden Kapazitäten und fehlenden Umsätze sollen Neukunden auffüllen.

Auch 1&1 wirbt derzeit verstärkt um Kunden. Bei der Discountmarke Blacksim gibt es aktuell 25 Gigabyte Datenvolumen für den Kampfpreis von 9,99 Euro monatlich, 50 Gigabyte für 19,99 Euro.

Der deutsche Mobilfunkmarkt ist wegen seiner vergleichsweise hohen Tarife äußerst lukrativ. 2023 wurden 27,6 Milliarden Euro mit Diensten, Endgeräten und Vorleistungen umgesetzt. Die Deutsche Telekom erzielt im dritten Quartal 2023 pro Kunde durchschnittlich neun Euro pro Monat. Im Vorjahreszeitraum waren es zehn Euro. Die Konkurrenz sackte mehr ein: Bei Telefonica waren es 11,1 Euro, bei Vodafone 12,9 Euro.