Munich Re (WKN: 843002)

Vorläufige Zahlen zum ersten Quartal haben der Aktie von Munich Re Auftrieb verliehen. Der weltgrößte Rückversicherer hat demnach deutlich mehr verdient als im Vorjahreszeitraum und mehr als von Analysten erwartet. Rund 2,1 Milliarden Euro Gewinn fielen an, fast zwei Drittel mehr als ein Jahr zuvor.

Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet, nämlich im Schnitt mit 1,5 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr peilt der Konzern nach dem starken Jahresauftakt zwar weiterhin wie geplant einen Überschuss von fünf Milliarden an. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Marke übertroffen werde, sei nun aber gestiegen, ließ Konzernchef Joachim Wenning verlauten. Im vergangenen Jahr hatten unterm Strich 4,6 Milliarden Euro gestanden.

Für die Münchner lief es im ersten Quartal in allen Geschäftsbereichen besser als erwartet. Die Sparte Rückversicherung Leben und Gesundheit steuerte 600 Millionen Euro bei, die Erstversicherungstochter etwa 300 Millionen. In der wichtigsten Sparte, der Schaden-Unfall-Rückversicherung, profitierte Munich Re davon, dass weniger Großschäden, vor allem Naturkatastrophen, anfielen. Im Vorjahresquartal musste der Konzern Schäden im Zusammenhang mit dem schweren Erdbeben in der Türkei regulieren.

Damals betrug die Schaden-Kosten-Quote 86,5 Prozent. Diese Quote müssen Versicherer möglichst unter 100 Prozent halten, um profitabel zu arbeiten. Im Auftaktquartal 2023 lag sie bei lediglich 75 Prozent. Analysten hatten mit 79,3 Prozent gerechnet.

15 Euro Dividende

Auch das günstigere Umfeld an den Finanzmärkten trieben den Gewinn. Die Kapitalanlagerendite lag bei 3,8 Prozent. Endgültige Zahlen werden voraussichtlich am 8. Mai veröffentlicht. Zuvor steht noch die Hauptversammlung an, die an diesem Donnerstag stattfindet. Dort werden die Aktionäre auch über die Dividende abstimmen. Sie soll 15 Euro pro Aktie betragen, im Vorjahr waren es 11,60 Euro. Insgesamt sind das rund zwei Milliarden Euro. Zudem wird der Konzern eigene Aktien im Wert von 1,5 Milliarden Euro zurückkaufen.

Das Analysehaus Jefferies hat in einer ersten Reaktion auf das starke Ergebnis seine Einschätzung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 485 Euro belassen.