Chinas Immobilienmarkt hängt schon länger in der Schieflage und belastet auch die Wirtschaft des Landes, das konjunkturell immer weiter nach unten rutscht. Jetzt plant die Partei wohl die nächste Rettungsmaßnahme:

In China ist weiterhin eine Immobilienkrise im Gange, die zum Teil der Auslöser der wirtschaftlichen Probleme im Reich der Mitte war. Doch nun scheint die Partei eine Rettungsmaßnahme zu unternehmen, um den angeschlagenen Markt für Häuser zu stabilisieren:

Ist das die Rettung für Chinas Immobilienmarkt und Wirtschaft?

So will China offenbar mit der Senkung eines geldpolitischen Schlüsselsatzes die Wirtschaft weiter stützen. Die im Umfeld der Zentralbank angesiedelte Zeitung "Financial News" meldete am Sonntag unter Berufung auf Marktbeobachter, der Schlüsselsatz Loan Prime Rate (LPR) könne in den nächsten Tagen sinken. 

Dabei sei es eher wahrscheinlich, dass der für Hypotheken maßgebliche LPR für fünfjährige Kredite gesenkt werde. Die meisten neuen und ausstehenden Kredite basieren auf dem einjährigen LPR, während der fünfjährige für die Baufinanzierung wichtig ist. Er steht derzeit bei 4,20 Prozent und wurde zuletzt im Juni 2023 verringert. Experten erwarten, dass er am Dienstag um fünf bis 15 Basispunkte gekappt werden könnte.

"Eine Senkung des fünfjährigen LPR trägt dazu bei, das Vertrauen zu stabilisieren, Investitionen und Konsum zu fördern und auch, die stabile und gesunde Entwicklung des Immobilienmarktes zu unterstützen", heißt es auf dem offiziellen WeChat-Account der Zeitung.

Bringen die Zinssenkungen die Rettung?

China will das Ruder im Immobilienmarkt durch Zinssenkungen herumreißen. Rein volkswirtschaftlich ein guter Ansatz. Denn bei niedrigen Zinsen werden mehr Kredite vergeben, der Konsum wächst, Immobilien & Co. werten auf und damit der Wohlstand.

Allein statistisch ist das Risiko groß, dass diese Maßnahme zu spät kommt. In der Vergangenheit zeigt sich zumindest in den westlichen Staaten ein starker Zusammenhang zwischen Zinssenkungen und Aktiencrashs sowie Rezessionen. Ursache: die Maßnahmen der Notenbanken kommen häufig, wenn es bereits zu spät ist und die Wirtschaft an die Wand gefahren wurde.

Fazit

China will mit Zinssenkungen vermutlich den eigenen Immobilienmarkt stabilisieren und die Wirtschaft ankurbeln. Es bleibt für die Entwicklung der Weltwirtschaft und der aktuellen Lage im Reich der Mitte zu hoffen, dass die Maßnahmen wirken und nicht zu spät kommen.

Mit Material von Reuters