Der Riese des Online-Handels steckt erneut viel Geld in ein KI-Startup. Auch Google ist dabei. 

Im Rahmen einer Vereinbarung aus dem letzten Jahr steckt Amazon weitere 2,75 Milliarden Dollar in das Unternehmen Anthropic (nicht börsennotiert) und weitet die Partnerschaft aus. Das Investment summiert sich dadurch bislang auf vier Milliarden Dollar. Nach der ersten Tranche hatte Amazon das Recht, die restlichen Mittel bis Ende März in Form einer Wandelanleihe einzubringen.

Wurzeln bei ChatGPT

Anthropic wurde 2021 von ehemaligen Mitarbeitern von OpenAI gegründet, dem Unternehmen hinter dem Chatbot ChatGPT. Mittlerweile ist es ein erstzunehmender Konkurrent. Beheimatet in San Francisco, bietet Anthropic KI-Systeme an. Dazu zählt beispielsweise „Claude“, eine Familie von KI-Modellen. Der KI-Assistent verfügt über fortgeschrittenes logisches Denken, kann Abbildungen wie handschriftlichen Notizen und Fotos analysieren oder unterstützt bei der Erstellung von Websites.

Im laufenden Jahr strebt das Unternehmen Umsätze von mehr als 850 Millionen Dollar an. Personen, die dem Unternehmen nahestehen, halten auch eine Milliarde Dollar für möglich. 

Neben Amazon zählt auch Google zu den Partnern. Die Alphabet-Tochter wird in Summe ebenfalls Milliarden investieren. Im Rahmen der Partnerschaften hat Anthropic zugestimmt, die Rechenzentren von Amazon Web Services sowie Chips von Google zu nutzen.

Amazon (WKN: 906866)

Potenzial für Amazon

Analysten des Finanzdienstes Bloomberg wird das aufgestockte Investment Amazon bei seinen Anstrengungen Weg voranbringen, die Lücke zu Microsoft im Bereich der generativen KI zu schließen. Zudem würden die großen Sprachmodelle von Anthropic auf Amazon Web Services verfügbar, was das Wachstum der Amazon-Cloud beschleunigen könnte.

Fazit

Künstliche Intelligenz bleibt ein heißes Thema unter den großen Tech-Werten. Amazon tut sich mit einem aussichtsreichen Unternehmen zusammen, was Chancen im Cloud-Geschäft verspricht. Wie groß der potenzielle Nutzen tatsächlich ist, bleibt abzuwarten. Was Anleger ebenfalls im Blick behalten solltenIn dieser Woche teilte die EU-Kommission mit, Untersuchungen gegen Amazon einzuleiten. Dabei soll geklärt werden, ob das Unternehmen eigene Markenprodukte im Online-Shop bevorteilt. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.