Wer bringt’s, die Post oder Amazon? Immer mehr Pakete und Päckchen liefert der US-Versender selbst ins Haus. Der Onlinehändler setzt damit den Platzhirsch Deutsche Post DHL zunehmend unter Druck. Das zeigen aktuelle Zahlen der Bundesnetzagentur.

Der Marktanteil von Amazon liegt demnach zwischen 15 und 25 Prozent. Damit ist der Konzern die klare Nummer 2 im deutschen Markt. DHL hat zwar noch einen deutlichen Vorsprung und liegt bei über 40 Prozent Marktanteil. Doch der Vorsprung schrumpft zusehends. Konkurrenten wie Hermes, UPS, DPD oder GLS kommen nur auf fünf bis 15 Prozent.

Dabei hat der Onlineriese erst 2015 seinen Zustelldienst gestartet und ist erst seit 2016 als Postdienstleister eingetragen. Der Geschäftszweig ist in den vergangenen Jahren jedoch rasant gewachsen und soll das auch weiterhin tun. „Dieses schnelle Wachstum werden wir in den nächsten Jahren weiter beobachten“, erklärte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Die Agentur hat auch Regulierungsaufgaben. Zwar befördert die Post noch Pakete von Amazon, die Amerikaner bauen ihr Zustellnetz jedoch kontinuierlich aus.

Was ihnen dabei zugute kommt, ist der wachsende Onlinehandel. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande 4,25 Milliarden Pakete verschickt. In diesem Jahr soll die Zahl auf 4,39 Milliarden ansteigen.

Keine Konkurrenz fürchten muss die Post hingegen beim Briefgeschäft. Allerdings schrumpft es angesichts der Digitalisierung, im letzten Jahr um 2,2 Prozent. Zunehmend sind dagegen die Beschwerden über die Post. Daher begrüßt die Bundesnetzagentur auch den Wettbewerb im Paket-Business. Den Verantwortlichen der Post gab Chef Müller jedenfalls noch einen Rüffel mit auf den Weg: „Sie müssen Mängel schnell beseitigen.“


Amazon (WKN: 906866)

Fazit

Konkurrenz belebt das Geschäft. Vielleicht kommt das auch mal bei der Deutschen Post an.