Der SAP-Wettbewerber 
Salesforce untermauert mit einer Milliardenübernahme seine KI-Ambitionen.

Der Anbieter von Unternehmenssoftware erwirbt für rund acht Milliarden Dollar die US-Firma Informatica, die auf Datenmanagement spezialisiert ist. Salesforce bietet dabei 25 Dollar je Informatica-Aktie, was einem Aufschlag von rund elf Prozent gegenüber dem Kurs vor Bekanntwerden der Übernahmepläne entspricht.

Während Informatica-Papiere zweistellig nach oben sprangen, blieb der Befreiungsschlag für ­Salesforce-Papiere aus: Auf Wochensicht steht ein Minus von über vier Prozent zu Buche, auch wenn Analysten den Deal überwiegend lobten.

Mit dem strategischen Zukauf will sich der US-Konzern im Bereich künstliche Intelligenz und Datennutzung noch stärker aufstellen. Bereits im Herbst 2024 hatte CEO Marc Benioff erklärt, künftig klar auf generative KI-Plattformen zu setzen, allerdings hat Agentforce bislang die hohen Erwartungen nicht erfüllt. Mit Informatica und deren Tool Claire GPT soll sich das ändern. „Wirklich autonome, vertrauenswürdige KI-Agenten benötigen das umfassendste Verständnis ihrer Daten“, so Salesforce-Technologie-Chef Steve Fisher. „Die Kombination aus den fortschrittlichen Katalog- und Metadatenfunktionen von Informatica und unserer Agentforce-Plattform liefert genau das.“

Salesforce, ein Wettbewerber des deutschen Softwareriesen SAP, hat in den letzten Jahren mehrere Milliardenkäufe gestemmt, um Portfolio und Marktanteile auszubauen, darunter Slack und Tableau.

Salesforce (WKN: A0B87V)

Fazit

Salesforce positioniert sich ­gezielt als Komplettanbieter von Cloud-basierten, KI-gestützten ­Datenlösungen. Der Wettbewerbsdruck auf SAP dürfte weiter steigen, allerdings haben die Walldorfer mit plus 47 Prozent Kursgewinn auf Jahressicht die Nase vorn. Salesforce-Papiere haben im selben Zeitraum fast zwei Prozent verloren.