Der weltgrößte Nutzfahrzeugbauer hat im abgelaufenen Jahresviertel weniger Fahrzeuge abgesetzt als vor einem Jahr. Umsatz und operatives Ergebnis steigen dennoch. Die Jahresziele bleiben fest im Blick. 

Im abgelaufenen Trimester setzte der DAX-Konzern 128 861 Fahrzeuge ab, fünf Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Ein Grund dafür seien Lieferengpässe gewesen. Nach neun Monaten wurden 385 921 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Jahr zuvor waren es zu diesem Zeitpunkt.

Trotz konjunktureller Unsicherheiten zeigen sich die Hersteller von Nutzfahrzeugen bislang recht robust. Konkurrent Volvo sagte zuletzt, er profitiere noch immer von aufgestauter Nachfrage. Allerdings gingen bei Daimler Truck in diesem Jahr deutlich weniger neue Aufträge ein als im Vorjahr. 

Operatives Ergebnis unter Erwartung

Der Umsatz stieg im dritten Quartal um drei Prozent auf 13,9 Milliarden Euro. Die operative Rendite legte auf 9,8 Prozent zu. 

Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebit) kletterte fünf Prozent auf 1,34 Milliarden Euro, lag damit jedoch unter den Erwartungen. Der Analystenkonsens beim Finanzdienst Bloomberg hatte rund 1,41 Milliarden Euro auf dem Zettel. 

Unter dem Strich verdiente Daimler Truck von Juli bis September 1,13 Euro pro Aktie, zum Vorjahr (1,17 Euro) ein leichter Rückgang. 

Daimler Truck (WKN: DTR0CK)

Die Ergebnisse seien schwächer ausgefallen als bei konkurrierenden LKW-Herstellern, ordneten Citi-Analysten die Resultate ein. Dass das operative Ergebnis etwas unter den Erwartungen lag, führen die Analysten auf Engpässe bei Zulieferern und schwächeren Auftragseingang zurück. 

Für Jahresziele auf Kurs

Die Jahresziele bleiben unangetastet: 530 bis 550 Tausend Einheiten will der Konzern in diesem Jahr absetzen und damit einen Umsatz von 56 bis 58 Milliarden Euro generieren. Im Geschäftsjahr 2022 wurden etwas mehr als 520 Tausend Brummis ausgeliefert. Der Umsatz lag bei rund 51 Milliarden Euro. 

Trotz eines volatilen Umfelds bestätigen wir unsere Prognose für das Gesamtjahr 2023 und erwarten ein Rekordergebnis für Daimler Truck

Martin Daum, CEO von Daimler Truck

Beim Vorsteuerergebnis (Ebit und bereinigtes Ebit) wird ein signifikanter Anstieg erwartet. Die operative Rendite soll bei 8,5 bis zehn Prozent liegen. 

Fazit

Die Aktie wird erst einmal gebremst, verliert aktuell mehr als 3,5 Prozent. Sorgen um schwächere Nachfrage im kommenden Jahr belasten. Analysten beim Finanzdienst Bloomberg sind bislang noch recht zuversichtlich: Das durchschnittliche Kursziel impliziert ein Aufwärtspotenzial von fast 50 Prozent. Anpassungen nach den heutigen zahlen sind jedoch denkbar

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Daimler Truck.