Der Beratungskonzern meldet für das abgelaufene Jahresviertel robuste Ergebnisse und zeigt sich bei den Zielen für das Gesamtjahr etwas zuversichtlicher. Investoren reagieren dennoch verunsichert auf Zahlen und Ausblick, die Anteilsscheine büßen ein.
Das Schwergewicht der Beratungsbranche hat in seinem dritten Quartal solide Resultate erzielt. Für die drei Monate bis Ende Mai meldete Accenture einen Umsatz von 17,7 Milliarden Dollar, zum Vorjahr ein Anstieg um sieben Prozent. Dabei wirkten sich auch Wechselkurseffekte positiv aus. Analysten hatten im Schnitt rund 17,3 Milliarden Dollar auf dem Zettel.
Derweil baute der Konzern mit Sitz in Irland seine operative Marge auf Jahressicht um 0,8 Prozentpunkte auf 16,8 Prozent aus. Unter dem Strich blieb ein verwässerter Gewinn von 3,49 Dollar pro Aktie, im Vorjahreszeitraum standen 3,04 Dollar je Papier.
Prognose hoch, Aktie runter
Mit den Zahlen im Rücken traut sich der Konzern für den Endspurt etwas mehr zu: Die bisherige Prognose sah für das Geschäftsjahr (bis Ende August) ein Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent vor. Hier soll nun die obere Hälfte der Spanne erreicht werden.
Für den Jahresgewinn werden jetzt 12,77 bis 12,89 Dollar pro Aktie in Aussicht gestellt, bislang ging Accenture von 12,55 bis 12,79 Dollar je Anteilsschein aus. Die neue Zielsetzung übertraf die Konsensschätzung der Analysten.
Trotz Ergebnissen und Ausblick setzten die Papiere nach der Zahlenvorlage zurück, verlieren in Frankfurt mehr als fünf Prozent und halten sich nur noch knapp über dem Jahrestief bei rund 248 Euro.
Aufträge bereiten Sorgen
Ein Grund: Im abgelaufenen Quartal gingen die neuen Buchungen um sieben Prozent zurück. Die angehobene Prognose spiegle eher "anorganische Effekte und ein mögliches Aufleben von Sparmaßnahmen in Unternehmen wider und ist kein Zeichen für eine Erholung der Nachfrage nach IT- Lösungen“, analysierte Bloomberg Intelligence. Als weiteres Indiz sehen die Experten, dass Accenture seine Mitarbeiterzahl um etwa ein Prozent reduziert hat.
Für das zweite Quartal meldetet Accenture noch Neuaufträge auf Vorjahresniveau. Geplante Effizienzmaßnahmen des Department of Government Efficiency (DOGE) sorgten da schon für Unsicherheiten, das herausfordernde makroökonomische Umfeld kommt noch hinzu. Immerhin: Dienste rund um künstliche Intelligenz (KI) bleiben gefragt. Im Bereich generative KI sammelte Accenture im dritten Quartal neue Aufträge über 1,5 Milliarden Dollar ein.
Fazit
Das Zahlenwerk fiel robust aus. Beim Blick voraus bereiten die rückläufigen Aufträge Sorgen, Analysten verwiesen hier mitunter aber auch auf anspruchsvolle Vergleichswerte aus dem Vorjahr. Dass Accenture bei den Jahresziele etwas optimistischer ist, stimmt zuversichtlich. Beim Börsendienst Bloomberg beobachten 25 Analysten die Aktie. 17 Kauf- stehen dabei 8 Halteempfehlungen gegenüber, verkaufen würde momentan keiner. Das durchschnittliche Kursziel liegt aktuell bei rund 315 Euro.