Adyen: From Zero to Hero

Das erste Halbjahr 2023 war für den niederländischen Zahlungsdienstleister ein echtes Desaster: Hohe Inflation und Preiskampf belasteten das Nordamerika-Geschäft des Paypal-Wettbewerbers, der Gewinn brach ein, Analysten hatten Zweifel, ob das Unternehmen beim Umsatz weiter zulegen könnte, und senkten ihre Kursziele.

Investoren ergriffen reihenweise die Flucht. Der Titel stürzte von fast 1700 Euro auf knapp 600 Euro ab.

Trendwende gelungen

Doch den Niederländern, die unter anderem für große Unternehmen wie Spotify, Microsoft und McDonald’s Zahlungen abwickeln, scheint in der zweiten Jahreshälfte die Trendwende gelungen zu sein.

Erwartungen übertroffen

Adyen konnte neue Marktanteile erobern und übertraf bei Umsatz und Gewinn die Erwartungen der Analysten, was die Börsianer mit zweistelligen Kurssprüngen honorierten.

Deutliches Umsatzplus

Der Nettoumsatz stieg um 23 Prozent auf 887 Millionen Euro. Damit erfüllten sich die Befürchtungen im Hinblick auf weiteres Umsatzwachstum nicht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kam verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 423 Millionen Euro voran.

Personalaufbau kostet

Die Ebitda-Marge hat sich im Vergleich zum ersten Halbjahr um zwei Prozentpunkte auf 48 Prozent verbessert. Hier wirkte sich insbesondere die Tatsache aus, dass das Unternehmen seinen weltweiten Mitarbeiterstab deutlich aufgestockt und dafür viel investiert hat. Allerdings soll der Personalaufbau den Angaben zufolge inzwischen abgeschlossen sein.

Unter dem Strich verbuchte Adyen einen Gewinn in Höhe von 416 Millionen Euro, beeindruckende 47,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Adyen (WKN: A2JNF4)

Fazit

Die Adyen-Aktie ist auf gutem Weg, um sich von ihrem herben Einbruch im Sommer 2023 nahezu vollständig zu erholen. Ob es aber den Niederländern gelungen ist, die Bedenken rund um das Geschäftsmodell nachhaltig auszuräumen, wird die Zeit zeigen.