Mit über vier Prozent Kursplus führt Aurubis den MDAX am Mittwoch nachmittag an. Die Aktie des Spezialisten für Metallverarbeitung profitiert von neuen Rekorden beim US-Kupferpreis – der Titel nimmt Kurs auf das 52-Wochen-Hoch bei über 95 Euro von Ende März.
Die Preise für das Buntmetall sprangen in New York zwischenzeitlich zweistellig nach oben, nachdem US-Präsident Donald Trump Importzölle von 50 Prozent auf Kupfer angekündigt hatte. Ab wann die Zölle in Kraft treten sollen, blieb vorerst offen.
Der Markt hatte bereits seit längerem höhere Zölle für Kupfereinfuhren in die USA erwartet. In den letzten Monaten wurden bereits große Mengen des Metalls in die Vereinigen Staaten eingeführt. Kupfer wird wegen seiner guten Leitfähigkeit unter anderem in Kabeln, Elektromotoren, Leiterplatten und anderen elektronischen Bauteilen verwendet.
Die Trump-Administration will die heimische Kupferproduktion stärken und die Abhängigkeit der USA von Importen senken. Allerdings warnen Experten, dass der Auf- und Ausbau entsprechender Anlagen Jahre dauern könnte – von den Kosten ganz zu schweigen.
Derweil unterhält Aurubis aus Hamburg bereits eine Metall-Recycling-Anlage in den USA, wo auch Kupfer wiederverwertet wird. Der erste Teil des Werks im US-Bundesstaat Georgia ist in Betrieb. Derzeit läuft die Erweiterung. Geplant ist, die Produktion bis 2026 hochzufahren. Aus Sicht der Investmentbank Oddo BHF dürfte Aurubis auch von den Zöllen profitieren. Das Institut hatte erst Ende Juni die Papiere der Kupferschmelze von "Neutral" auf "Outperform" hochgestuft und das Kursziel von 82 auf 105 Euro heraufgesetzt. Das Werk in den USA dürfte die Hanseaten zu einem der großen Kupferproduzenten in den USA machen, hieß es.
Fazit
Charttechnisch hat sich die Situation bei der Aurubis-Aktie aufgehellt.
Enthält Material von dpa-AFX