Ab heute läuft die Zeichnungsfrist für den bevorstehenden Brainlab-IPO. Am 3. Juli will der Münchner Anbieter von Software für Medizintechnik auf dem Frankfurter Parkett debütieren. Mit bis zu 2,1 Milliarden Euro wird das Unternehmen dabei bewertet.
Bis zum 1. Juli will Brainlab bis zu 5,2 Millionen Aktien in einer Preisspanne von 80 bis 100 Euro verkaufen. Das Emissionsvolumen würde damit bei bis zu 520 Millionen Euro liegen.
160 bis 200 Millionen Euro sollen dabei dem Unternehmen selbst zufließen. Mit den Geldern will Brainlab weiter expandieren. Bislang liegt der Fokus der Bayern auf Neurochirurgie und Onkologie, künftige Anwendungsbereiche sollen unter anderem Orthopädie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Sportmedizin sein.
Der verbleibende Emissionserlös geht an Altaktionäre: Gründer Stefan Vilsmeier, seine Familie sowie den langjährigen Investor EMH Partners. Der Streubesitz nach dem Börsengang werde voraussichtlich bei bis zu etwa 26,6 Prozent liegen, so das Unternehmen in einer Mitteilung.
„Seit 35 Jahren digitalisieren wir erfolgreich die Chirurgie. Wir denken Behandlungsabläufe ganzheitlich und haben mit unserem softwarezentrierten Ansatz neue Möglichkeiten in komplexen Feldern wie der Neurochirurgie eröffnet“, kommentierte Vilsmeier und betonte, Brainlab erreiche mit dem einzigartigen Ökosystem eine außergewöhnlich hohe Kundenbindung.
„Das große Interesse der Investoren an Brainlab bestätigt uns darin, dass wir optimal positioniert sind, um die dringend notwendige Digitalisierung des Gesundheitswesens weiter voranzutreiben und mitzugestalten, “ so der Gründer und Aufsichtsratschef weiter, der weiterhin größter Aktionär des Unternehmens bleiben wird. Vor dem Börsengang wird Brainlab von einer deutschen AG in eine Societas Europaea (SE) umgewandelt.
Fazit
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 setzte Brainlab 239 Millionen Euro um, bei einer EBITDA-Marge von 22,4 Prozent. Brainlab hat sich ein jährliches Umsatzwachstum von zehn bis 13 Prozent und eine EBITDA-Marge im mittleren 20er-Bereich vorgenommen, langfristig soll dieser Wert auf 30 Prozent steigen. Für risikobereite Anleger, die davon überzeugt sind, dass Software im Bereich der Medizintechnik immer wichtiger wird, ist der Newcomer spannend.