Medienberichten zufolge verhandelt Boeing mit China über die Lieferung von 500 Flugzeugen. Es wäre der erste Großauftrag seit mehr als acht Jahren und könnte die Basis für ein umfassendes Handelsabkommen zwischen China und den USA sein.

Das zumindest meldete die Nachrichtenagentur „Bloomberg" mit Bezug auf informierte Kreise. Dem Bericht zufolge sei auch für Airbus ein Auftrag in ähnlicher Größenordnung in der Pipeline, der schon ausverhandelt, aber noch nicht bekanntgegeben worden sei.

Die Aktien von Boeing und Airbus reagierten zunächst mit moderaten Kursgewinnen auf die Nachricht. Stellungnahmen der Unternehmen oder von offizieller Seite dazu gab es nicht.

Insidern zufolge wäre ein solcher Großauftrag für Boeing ein Durchbruch auf dem zweitgrößten Flugzeugmarkt der Welt. Seit dem ersten Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump 2017 hatte es keine größeren Aufträge aus dem asiatischen Land mehr gegeben.

Dem Bloomberg-Bericht zufolge werde noch an den Details für den komplexen Auftrag aus China für Boeing gefeilt. Eine grundlegende Einigung sei noch nicht erzielt worden. Der Deal könnte auch zur Beilegung der langjährigen Handelsstreitigkeiten zwischen den beiden Ländern beitragen, heißt es.

Fazit

Boeing kämpft sich aus einer langjährigen Krise und hat im Frühjahr Großaufträge erhalten, unter anderem von Qatar Airways über 160 Großraumflugzeuge. An der Börse werden bereits Turnaround-Szenarien durchgespielt. Ein Großauftrag aus China über 500 Flugzeuge wäre ein entscheidender Schritt vorwärts. Gleichwohl bestehen bei dem US-Hersteller nach wie vor gravierende strukturelle Probleme und Risiken, so dass es für die Aktie ein hohes Rückschlagpotenzial gibt. Nicht zuletzt die jüngsten Auslieferungszahlen deuten allerdings darauf hin, dass Boeing grundsätzlich auf dem richtigen Weg ist. Die Aktie ist längerfristig aussichtsreich.

Boeing (WKN: 850471)