Barrick Gold (WKN: 870450)

Ohne Kupfer gibt es keine Energiewende. Darauf setzt auch der weltgrößte Goldförderer: Barrick Gold will seine Kupferproduktion verdoppeln.

Ob E-Autos, Solaranlagen, Windräder, Wärmepumpen oder auch die gesamte Strominfrastruktur – ohne Kupfer geht nichts. Der CEO von Barrick Gold, Mark Bristow, nennt es denn auch das strategischste Metall von allen. Er will den Konzern zu einem führenden Kupfer-Player ausbauen und bis in die 30er-Jahre hinein die Förderung auf 450.000 Tonne steigern. Das wäre die doppelte Menge wie 2022.

In Südamerika, Afrika und Nahost betreibt der Bergbaukonzern bereits drei Kupferminen, respektive ist daran beteiligt. Einen weiteren Schritt zum Ausbau der Förderung hat er gerade vollzogen: Barrick Gold startete mit dem chilenischen Kupferförderer Antofagasta ein Joint-Venture im Volumen von 95 Millionen Dollar.

Bei der Gemeinschaftsfirma geht es um ein Kupferprojekt in der Atacama-Wüste in Nordchile namens El Encierro. Die Region ist bekannt für ihr großes Rohstoffpotenzial, gleichzeitig aber in vielen Bereichen noch unerschlossen. Das gilt es laut Medienberichten für 85 Prozent des Gebiets, für das Barrick und Antofagasta insgesamt 35 Konzessionen haben. Unter den insgesamt 9400 Hektar könnte also großes Potenzial schlummern. Rund 60 Bohrplattformen sollen das über einen Zeitraum von fünf Jahren klären. Die beiden Unternehmen kooperieren bereits bei einem anderen Projekt im Norden Chiles, bei dem sie 2022 insgesamt 44.000 Tonnen Kupfer gefördert haben.

Barrick Gold will sich aber möglicherweise auch anderweitig in Sachen Kupfer verstärken: mit einer Mega-Übernahme. Offenbar ist der Konzern am kanadischen Konkurrenten First Quantum Minerals interessiert. Der besitzt diverse Kupferminen, wobei eine davon im vergangenen Oktober zu einem heftigen Kursdebakel der Aktie geführt hat. Der Titel verlor innerhalb weniger Tage fast 50 Prozent. Das Oberste Gericht Panamas hatte das Gesetz zum Betrieb der größten Tagebaumine Zentralamerikas Cobra Panama für verfassungswidrig erklärt. Das Projekt liegt seither auf Eis.

Barrick Gold könnte sich also vergleichsweise günstig First Quantum Minerals einverleiben. Allerdings zieht der Kurs derzeit wieder stark an – binnen eines Monats legte er um über 30 Prozent zu. Vor einem Jahr war die Aktie aber noch mehr als doppelt so teuer.