KKR legt nach: Der US-Investor bessert sein Übernahmeangebot für den IT-Dienstleister Datagroup nach. Im frühen Handel gewinnt das Papier leicht. Man habe entschieden, den Angebotspreis von bislang 54 auf 56,50 Euro je Aktie zu erhöhen, hieß es in einer Mitteilung. Doch die Offerte ist an Bedingungen geknüpft.

Bis zum Ende der Annahmefrist müssen mindestens 80 Prozent, aber weniger als 90 Prozent der Anteile erreicht werden, so die Investmentfirma.

Sollte das Angebot für mindestens 90 Prozent der Datagroup-Aktien angenommen werden, winken Anlegern sogar 58 Euro je Anteilsschein. Die Bieterin hält nach eigenen Angaben derzeit rund 59,4 Prozent. Diese Änderung des Angebots gelte auch für Aktionäre, die das Angebot bereits angenommen hätten, hieß es in der Mitteilung. Die Annahmefrist ende am 6. Juni um 24.00 Uhr. Für den Fall, dass keine der Schwellen von 80 oder 90 Prozent erreicht werden sollten, gelte weiterhin das Angebot von 54 Euro je Aktie. Eine weitere Erhöhung des Angebotspreises sei ausdrücklich ausgeschlossen, so die Bieterin weiter. Sollte KKR erfolgreich sein, soll Datagroup von der Börse genommen werden.

Bei der Baader Bank zeigte man sich von dem Angebot derweil nicht überzeugt. Die erhöhte Kaufofferte von KKR spiegele den wirklichen Wert des IT-Dienstleisters nicht angemessen wider, so Analyst Knut Woller. Das Institut bewertet die Aktie weiterhin mit „kaufen“ und sieht ein Kursziel von 80 Euro. Der IT-Dienstleister rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit 545 bis 565 Millionen Euro Umsatz.

Mitte April hatte KKR für das Unternehmen aus dem schwäbischen Pliezhausen 54 Euro je Aktie in bar geboten, was einem Aufschlag von rund 33 Prozent auf den vorherigen Schlusskurs entsprach. Die Aktie war daraufhin zweistellig hochgesprungen.

Datagroup (WKN: A0JC8S)

Fazit

Mit der nachgebesserten Offerte will KKR zögerliche Aktionäre überzeugen, käme aber damit immer noch vergleichsweise günstig zum Zug. Die Beteiligungsfirma ist dafür bekannt, bei unterbewerteten Unternehmen einzusteigen und dort operatives Potenzial zu heben. Bislang sieht es so aus, als müsste KKR bei den Datagroup-Aktionären noch Überzeugungsarbeit leisten. Wer auf das erhöhte Angebot spekulieren will, muss darauf hoffen, dass genug Anteilseigner mitziehen.

Enthält Material von dpa-AFX