Nach einem positiven Ausblick klettert die MTU-Aktie am Freitag an die DAX-Spitze und nimmt ihr Rekordhoch von 327 Euro ins Visier. Goldman Sachs ist sicher: 400 Euro sind auf jeden Fall drin.
Lange Zeit war MTU eine der langweiligsten Aktien im DAX - doch in diesem Jahr legte sie mit einem Plus von fast 70 Prozent die drittbeste Performance aller 40 Titel im Leitindex hin. Seit September 2023 hat sich der Aktienkurs fast verdoppelt. Einige Anleger hielten inzwischen die Erwartungen an den Triebwerkhersteller und Servicedienstleister für zu hoch, erläuterte Goldman-Sachs-Analyst Victor Allard vor Kurzem seine Einschätzung der Aktie.
Er selbst sehe aber das Gegenteil und halte die Aktie vielmehr noch immer für unterschätzt, so Allard: MTU sei auf dem bestem Weg zu mittelfristig steigenden Renditen und mehr Cashflow-Dynamik. Sein Kursziel von 400 Euro liegt mehr als ein Viertel über dem aktuell ohnehin schon hohen Kursniveau.
Wie zur Bestätigung legte der immer betont vorsichtige Triebwerksbauer heute neue Ziele für Umsatz und Gewinn vor und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Die Erlöse sollen 2025 auf 8,3 bis 8,5 Milliarden Euro klettern und das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich zulegen.
Fazit
Die neuen Ziele kamen am Markt gut an, auch weil MTU normalerweise immer konservativ plant. Damit ist der dramatische Kurssturz im Zuge der Corona-Pandemie endgültig überwunden. Für viele Analysten ist MTU mittlerweile bevorzugte Wahl, auch wegen des lukrativen Zubehör- und Nachrüstgeschäfts in der Verkehrsflugsparte. Weiteren Auftrieb verspricht auch die Stärke des Dollar. Europas Luftfahrtbranche "fliegt höher mit der Dollar-Stärke", heißt es bei Barclays und sieht neben MTU auch Airbus und den französischen Konzern Safran im Aufwind.