Eine Gewinnwarnung hat die Aktie des französischen Reifenherstellers Michelin einbrechen lassen. Das hat fatale Folgen für die Aktie des deutschen Konkurrenten Conti.
Wie der französische Konzern am Montag Abend mitteilte, wird das ursprüngliche Ziel eines operativen Jahresgewinns von mehr als 3,4 Milliarden Euro in diesem Jahr nicht mehr erreicht. Stattdessen werden nun 2,6 bis drei Milliarden Dollar angestrebt.
Die Michelin-Aktie brach darauf am Dienstag um rund zehn Prozent ein. Die Aktie des deutschen Reifenherstellers Conti bildete mit einem Minus von 3,5 Prozent das Schlusslicht im DAX. Auch die Titel des italienischen Herstellers Pirelli verloren.
Nach einer Michelin-Analystenkonferenz in der vergangenen Woche waren bereits Bedenken hinsichtlich des Jahresausblicks aufgekommen. Laut Citigroup werden wohl auch die Zahlen zum dritten Quartal die Erwartungen verfehlen. Michelin will seine Ergebnisse zum dritten Quartal und den ersten neun Monaten 2025 am 22. Oktober vorlegen.
Conti hatte Anfang Oktober für das dritte Quartal Zahlen in Aussicht gestellt, die im Rahmen der eigenen Prognose liegen sollen. Im wichtigen Reifengeschäft soll sich der Umsatz demnach auf Vorjahresniveau bewegen und die operative Marge in der Bandbreite des Jahresausblicks.
Im Jahresvergleich hat die Michelin-Aktie bereits 23 Prozent verloren, während die Conti-Aktie im selben Zeitraum auf ein Plus von 20 Prozent und die Pirelli-Aktie auf ein Plus von neun Prozent kommt.
Fazit
Analysten stuften die Gewinnwarnung bei Michelin inzwischen als schwerwiegend ein und reduzierten ihre Kursziele. Laut den Analysten der US-Bank JP Morgan liegt der neue Michelin-Ausblick um über zehn Prozent unterhalb der Konsensprognose. Die Gewinnwarnung deute auf weitreichende Auswirkungen ins erste Halbjahr 2026 hin. JP Morgan bekräftigte seine neutrale Einschätzung für die Aktie bei einem Kursziel von 30 Euro. Der UBS zufolge ist die Gewinnwarnung ebenfalls gravierend. Das Analysehaus Jefferies schraubte seine Ergebnisprognosen bei Conti für 2025 und 2026 deutlich nach unten, bestätigte aber seine Kaufempfehlung bei einem von 43 auf 38 Euro reduzierten Kursziel.
