Sparmaßnahmen, Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), um Trends schnell zu erkennen und das Sortiment anzupassen, Abbau der Lagerbestände und Fokus auf das Online-Geschäft: CEO Daniel Erver, seit Januar 2024 im Amt, hat offenbar den richtigen Dreh gefunden. Bei Hennes & Mauritz (H&M) nimmt der Turnaround Fahrt auf.
Mit dem Gewinn des schwedischen Modekonzerns ging es im dritten Quartal kräftig nach oben - und auch die Aktie macht einen großen Sprung. Um über zehn Prozent ging es nach der Zahlenvorlage am Donnerstag vormittag nach oben mit dem Papier.
Im dritten Quartal erhöhte das Unternehmen mit Sitz in Stockholm das operative Ergebnis um 40 Prozent auf 4,9 Milliarden schwedische Kronen (rund 440 Millionen Euro). Damit stellte H&M die Erwartungen deutlich in den Schatten: Vom Finanzmarktexperten LSEG befragte Analysten hatten lediglich mit 3,7 Milliarden Kronen gerechnet.Unterm Strich erzielte H&M einen Gewinn von 3,2 Milliarden Kronen, nach 2,3 Milliarden im Vorjahr.
Die Stärke der schwedischen Krone bremste allerdings den Umsatz, der von 59 auf 57 Milliarden Kronen sank. Währungseffekte hätten den Umsatz um rund fünf Prozentpunkte belastet, so das Unternehmen. Zum Quartalsende betrieb H&M vier Prozent indes weniger Filialen als im Vorjahr. Währungsbereinigt betrug das Umsatzplus zwei Prozent.
Die Lagerbestände gingen unterdessen um neun Prozent zurück. Im August eröffnete H&M die erste Filiale in Brasilien, ergänzt durch ein entsprechendes Online‑Angebot, beides wurde dem Konzern zufolge sehr gut angenommen. Auch die Herbstkollektionen scheinen den Geschmack zu treffen: Für September erwartet H&M in lokaler Währung einen Umsatz auf Vorjahresniveau, wobei der September 2024 für das Unternehmen besonders umsatzstark war.
Auf Jahressicht hinkt die H&M-Aktie unterdesssen Zalando hinterher. Der deutsche Online-Modehändler hatte in der Vorwoche einen kräftigen Kurssprung von fast fünf Prozent verzeichnet, so dass sich der Verlust auf Sicht von zwölf Monaten auf etwa vier Prozent beläuft. Hintergrund der zuletzt positiven Stimmung für den DAX-Wert sind unter anderem Käufe des Aufsichtsrats Anders Hozullch Povlsen. Der dänische Unternehmer hatte zuletzt Aktien im Wert von über 9,7 Millionen Euro erworben und ist mit mehr als zehn Prozent größter Einzelaktionär der Berliner. Analysten bestätigen zuletzt ihre zuversichtliche Einstufung für Zalando.
Fazit
Schnellebige Trends, starke Konkurrenz, wankelmütige Verbraucher: Mode-Aktien sind nicht ohne Risiken. Auch wenn sich bei H&M eine Erholung abzeichnet, bleibt zu beobachten, wie nachhaltig die Trendwende ist.
Enthält Material von dpa-AFX
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Zalando.