Diese Autoaktie legt einen Kurssprung hin dank guter Quartalszahlen und einer positiv aufgenommenen Expansionsstrategie
Die Aktie von Advance Auto Parts ist sprunghaft um über 40 Prozent gestiegen – der größte Tagesgewinn seit dem Börsengang 2001. Der Grund: deutlich bessere Quartalszahlen als erwartet und neue Expansionspläne. Im ersten Quartal verzeichnete das US-Unternehmen einen bereinigten Verlust von nur 0,22 Dollar je Aktie – weit weniger als die erwarteten 0,78 Dollar. Auch der Umsatz übertraf mit 2,58 Milliarden Dollar die Prognosen, trotz eines Rückgangs um 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Jahresprognose mit einem Umsatz zwischen 8,4 und 8,6 Milliarden Dollar und einem Gewinn von bis zu 2,50 Dollar je Aktie wurde bestätigt.
Zusätzlich kündigte Advance Auto Parts an, mehr als 130 neue Filialen zu eröffnen – ein klares Signal für weiteres Wachstum. Ziel ist es, die Verfügbarkeit von Ersatzteilen zu erhöhen, den Lieferservice zu verbessern und die Kundenbindung auszubauen. Das Unternehmen richtet sich dabei nicht an Fahrzeughersteller, sondern bedient den sogenannten Aftermarket: also den Ersatzteilmarkt für bereits verkaufte Fahrzeuge.
Die Kundenbasis ist zweigeteilt. Zum einen zählen Privatpersonen dazu, die ihre Autos selbst warten und reparieren – insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten eine wachsende Zielgruppe. Zum anderen gehören gewerbliche Kunden wie unabhängige Werkstätten und Flottenbetreiber zu den wichtigsten Abnehmern. Gerade diese gewerbliche Sparte profitiert von schnellen Lieferungen und einem breiten Sortiment, das auf alltägliche Reparaturbedarfe zugeschnitten ist.
Advance Auto Parts ist dabei kein klassischer Zulieferer der Automobilindustrie, wie etwa Bosch oder ZF, die direkt an Fahrzeughersteller liefern. Vielmehr handelt es sich um einen Händler und Distributor, der Teile von verschiedenen Zulieferern bezieht und diese über ein dichtes Filialnetz sowie Online-Plattformen weiterverkauft.
Die deutschen Autohersteller sind zwar direkt keine Kunden. Doch viele ihrer Fahrzeuge – etwa von BMW, Mercedes oder Volkswagen – sind auf nordamerikanischen Straßen weit verbreitet. Dadurch steigt die Nachfrage nach passenden Ersatzteilen im Aftermarket. Werkstätten und Verbraucher, die deutsche Fahrzeuge warten, greifen oft auf das Sortiment von Advance Auto Parts zurück. So tragen auch deutsche Marken indirekt zur Geschäftsentwicklung bei.
Fazit
Advance Auto Parts profitiert aktuell von operativer Stabilisierung, strategischem Ausbau und robustem Ersatzteilbedarf – auch für ausländische Marken. Die Aktie spiegelt dieses neue Vertrauen der Investoren deutlich wider. Nach dem Kursspung dürfte das Papier aber auch erstmal sein Potenzial ziemlich ausgereizt haben