Der Baustoffriese Holcim sorgt für erhebliche Turbulenzen an der Schweizer Börse. Kurios: Plötzlich hat der Swiss Market Index (SMI) auch noch 21 statt 20 Mitglieder.

Der Swiss Market Index (SMI) ist der wichtigste Aktienindex in der Schweiz. Als Blue-Chip-Index umfasst er die 20 größten und liquidesten Unternehmen des Landes. Doch seit gestern ist die Zahl seiner Mitglieder auf 21 angestiegen und wird wohl erst bei der nächsten turnusmäßigen Überprüfung am 19. September wieder auf seine reguläre Größe reduziert werden.

Hintergrund ist die Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts beim Index-Mitglied Holcim, das künftig unter dem Namen Amrize eine eigenständige Existenz an den Börsen in Zürich und New York führt. Jedem Holcim-Aktionär wurde je Aktie automatisch ein Amrize-Anteilsschein zugeteilt.

Die Aktion führte dazu, dass sich der Börsenwert von Holcim zum Handelsstart am Montag schlagartig um den Wert des Nordamerika-Geschäfts reduzierte - also ein Kursrückgang um 43 Prozent. Der entsprechende Wert übertrug sich auf die Amrize-Aktien. Aus deren Eröffnungskurse errechnete sich ein Börsenwert der neuen Gesellschaft von rund 26 Milliarden Franken. Der Amrize-Aktienkurs sank im weiteren Handelsverlauf allerdings noch um fünf Prozent auf 43,50 Franken.

Fazit

Sowohl Holcim als auch Amrize werden wohl im SMI bleiben. Dagegen gelten der Logistikkonzern Kühne & Nagel und der IT-Zubehöranbieter Logitech als potenzielle Abstiegskandidaten bei der Indexüberprüfung im September. Underdessen hat die kanadische Bank RBC eine Kaufempfehlung für Amrize mit einem Kursziel von 61 Dollar abgegeben. Amrize sei das größte reine Baustoffunternehmen Nordamerikas, und der dortige Zementmark habe kräftiges Aufwärtspotenzial. Holcim wiederum sei künftig auf Nachhaltigkeit und Barmittelrenditen fokussiert und in einer starken Position, um von der Erholung der europäischen Märkte zu profitieren. RBC senkte das Kursziel für die neue Holcim von 99 auf 50 Franken und vergab eine „Halten"-Empfehlung

LafargeHolcim (WKN: 869898)