Die Aktie des Sportartikel-Herstellers Puma explodiert plötzlich: Das ist der Grund für den größten Kurssprung seit zwei Jahrzehnten

Die Familie Pinault, die mit ihrer Beteiligungsgesellschaft Artémis Großaktionär beim Sportartikelhersteller Puma ist, prüft derzeit offenbar Optionen für den Verkauf, wie die Wirtschaftsagentur Bloomberg meldet. Nachdem die Puma-Aktien im vergangenen Jahr etwa die Hälfte ihres Wertes verloren haben, hat die Familie potenzielle Käufer kontaktiert, darunter Anta Sports Products Ltd. und Li Ning Co. aus China um deren Interesse an einer Übernahme zu sondieren. Nach Bekanntgabe der Gespräche legte die Puma-Aktie zwischenzeitlich  um über ein Fünftel zu - der größte Kurssprung seit 20 Jahren.

Auch Gespräche mit anderen Sportbekleidungsunternehmen und Staatsfonds aus dem Nahen Osten wurden geführt. Die Gespräche befinden sich nach Angaben der Wirtschaftsagentur Bloomberg noch in einem frühen Stadium, und es gibt keine Garantie für eine Transaktion. Die Familie Pinault wird voraussichtlich einen erheblichen Aufschlag auf den aktuellen Marktwert von etwa 3,3 Milliarden Euro anstreben. Die Pinault-Familie zählt zu den einflussreichsten Unternehmerdynastien Frankreichs und hält über ihre Beteiligungsgesellschaft Artémis unter anderem einen 29‑prozentigen Anteil an Puma SE. Artémis ist zudem Mehrheitsaktionärin des Luxusgüterkonzerns Kering SA und steuert damit ein breit diversifiziertes Portfolio aus Mode, Luxusgütern und Sportmarken.

Puma mit Sitz im fränkischen Herzogenaurach hat in den letzten Jahren mit schwacher Nachfrage nach seinen Sport- und Fitnessprodukten sowie Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von US-Zöllen zu kämpfen. Unter der Leitung des erst seit einigen Wochen amtierenden Vorstandsvorsitzenden Arthur Hoeld versucht das Unternehmen, sich neu zu positionieren. Im vergangenen Monat gab Puma eine Gewinnwarnung heraus und kürzte 500 Stellen. Zudem wurde Andreas Hubert, ein ehemaliger Adidas-Manager, zum Chief Operating Officer ernannt. 

Anta Sports, Chinas größter Sportartikelhersteller, besitzt Marken wie Fila, Descente und Jack Wolfskin. Das Unternehmen war Teil eines Konsortiums, das 2019 den finnischen Sportartikelhersteller Amer Sports für etwa 4,6 Milliarden Euro übernahm. Li Ning, benannt nach dem legendären chinesischen Turner, verkauft Sportbekleidung und -zubehör und besitzt Marken wie Double Happiness und Kason.

Fazit

Die Puma-Aktie könnte Anlegern aktuell kurzfristig hohe Gewinne bescheren - dank des Interesses großer Sportkonzerne wie Anta und Li Ning.  Langfristig bleiben jedoch Risiken bestehen. Puma kämpft weiterhin mit schwacher Nachfrage nach Sport- und Fitnessartikeln, geopolitischen Unsicherheiten wie US-Zöllen und der Herausforderung, das Management und die Produktstrategie neu auszurichten.

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Puma.