Mega-Kurssprung beim US-Softwarekonzern Oracle nach starken Quartalszahlen. KI-Hype erfasst auch deutschen Leitindex DAX. Siemens Energy springt an die DAX-Spitze.

Der US-Softwarekonzern Oracle profitiert in seinem Auftaktquartal vom boomenden Geschäft mit Rechenzentren. Das Cloud-Infrastrukturgeschäft des Konzerns legte im ersten Quartal (zum 31. August) um 55 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar zu. Das teilte Oracle am Dienstag nach Börsenschluss mit.

Laut Konzernchefin Safra Catz sollen die Erlöse in diesem Bereich im Gesamtjahr um 77 Prozent auf 18 Milliarden Dollar klettern. Man habe im ersten Quartal „vier Multimilliarden-Dollar-Verträge mit drei verschiedenen Kunden" abgeschlossen, erläuterte Catz. Sie sprach von einem erstaunlichen Quartal. Die Nachfrage nach Cloud-Infrastruktur steige weiter.

Im vorbörslichen US-Handel hatte die Oracle-Aktien daraufhin um 30 Prozent auf ein Rekordhoch von über 300 Dollar zugelegt. Von der gewaltigen Kursreaktion profitierten am Mittwoch in Frankfurt zunächst auch die Aktien des Softwarekonzerns SAP, vor allem aber Siemens Energy. Der Energietechnik-Konzern setzte sich mit einem Plus von bis zu drei Prozent an die DAX-Spitze. Das Unternehmen profitiert vom steigenden Energiebedarf durch KI-Anwendungen.

Im ersten Quartal legte der Gesamtumsatz von Oracle um zwölf Prozent auf 14,9 Milliarden Dollar zu. Davon entfielen rund die Hälfte auf das Cloud-Geschäft. Die Erlöse im Software-Geschäft gingen dagegen um ein Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar zurück. Das bereinigte Ergebnis je Aktie legte um sechs Prozent auf 1,47 Dollar zu.

Fazit

Im Fokus bei den Quartalszahlen standen vor allem die Lieferzusagen von Oracle an Kunden (RPO). Diese seien zum Ende des Quartals auf 455 Milliarden Dollar hochgeschnellt und könnten bald die Marke von einer halben Billion Dollar überschreiten. Diese Entwicklung stärke das Vertrauen in die Geschäftsdynamik, zitierte die Nachrichtenagentur dpa-afx den Jefferies-Analysten Brent Thill. Die Quartalsergebnisse lägen zwar knapp unter den Erwartungen, und der Ausblick für das Geschäftsjahr 2026 sei nur bestätigt worden. Die langfristigen Ziele erschienen aber konservativ und sollten beim anstehenden Analystentag nach oben revidiert werden.


Oracle (WKN: 871460)