Die vier größten Banken Griechenlands haben im Geschäftsjahr 2023 Rekordgewinne von insgesamt 3,5 Milliarden Euro eingefahren - angetrieben vom verbesserten Geschäftsumfeld sowie den hohen Notenbankzinsen in der Eurozone. Davon könnten bald auch die Aktionäre der Geldhäuser profitieren.

Denn in Kürze soll die Europäische Zentralbank (EZB) den griechischen Geldhäusern erstmals seit der Finanzkrise 2008 die Ausschüttung von Dividenden an ihre Aktionäre erlauben. Dies meldete die Nachrichtenagentur Reuters mit Bezug auf informierte Kreise, die von einer „Zeitenwende" sprachen. Von der EZB gab es dazu noch keine offizielle Stellungnahme. Bei den vier großen systemrelevanten Banken des Landes handelt es sich um die Europabank, die National Bank, die Piraeus Bank und die Alpha Bank.

In der Finanz- und Staatsschuldenkrise, die ihren Höhepunkt in den Jahren 2010 bis 2018 hatte, wurde Griechenland auch von einer schweren Wirtschaftskrise erschüttert. Die Finanzsituation des Landes war zeitweise so angespannt, dass der Austritt aus der EU drohte. In der Folge herrschte hohe Arbeitslosigkeit, und Banken wurden verstaatlicht. Später normalisierte sich die Lage in der Finanzbranche. Die Banken brachten ihre Bilanzen wieder in Ordnung, reduzierten die Kreditrisiken und bauten die Verschuldung ab.

Parallel dazu hat sich die griechische Wirtschaft substanziell erholt und ist wieder auf Wachstumskurs gegangen. Mittlerweile ist auch der Staat im Bankensektor wieder auf dem Rückzug. Die Geldhäuser sind in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt und planen, rund ein Drittel der Jahresgewinne 2023 an die Aktionäre auszuschütten. Entsprechende Pläne sollen sie zu Jahresbeginn 2024 bei der Bankaufsicht der EZB eingereicht haben.

Fazit

Die Aktienkurse der griechischen Geldhäuser liegen schon seit einiger Zeit im Aufwärtstrend. 2023 kletterten sie im Schnitt um zwei Drittel. Der Kurs der Europabank (WKN: A2ABD1) liegt derzeit im Zwölf-Monatsvergleich fast um vierzig Prozent im Plus. Die Piraeus-Financial-Aktie (WKN: A3CM30) legte um ein Drittel zu. Größte Bank Griechenlands ist die Universalbank National Bank of Greece. Die Aktie hat im Dreijahresvergleich 200 Prozent zugelegt, in den vergangenen zwölf Monaten 28 Prozent. Die Alphabank ist die zweitgrößte griechische Bank (plus 14 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten). 

Eurobank (WKN: A2ABD1)