Nach negativen Aussagen von Analysten zur Geschäftsentwicklung sind die Aktien der Schweizer Online-Apotheke DocMorris am Dienstag um bis zu 13 Prozent eingebrochen. So haben die Aktien des deutschen Wettbewerbers Redcare Pharmacy reagiert.
Die Online-Apotheke DocMorris bleibt trotz steigender Umsätze in den roten Zahlen. Im ersten Halbjahr kletterten die Erlöse um acht Prozent auf 572,1 Millionen Franken. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei minus 28,8 (Vorjahreszeitraum: 20,1) Millionen Franken. Die Zahlen fielen insgesamt schlechter aus als erwartet.
An der Börse löste dies am DIenstag einen Kursbeinbruch bis zu 13 Prozent aus. Analysten von UBS und Baader Bank verwiesen insbesondere auf eine im Vergleich zum Wettbewerber Redcare Pharmacy schlechtere Performance bei Umsatz und Ergebnis. Die Redcare-Aktie konnte sich am Dienstag im MDAX etwa konstant halten.
Die Versandapotheke DocMorris habe in einem weiteren schwachen Quartal erneut die Erwartungen im Bereich E-Rezept verfehlt, hieß es beispielsweise beim Analysehaus Jefferies in einer ersten Reaktion auf die Zahlen. Der bereinigte operative Ergebnisrückgang (Ebitda) falle zwar wie erwartet aus. Um die Zielspanne für 2025 zu erreichen, müssten sich die Schweizer im zweiten Halbjahr aber deutlich steigern.
Fazit
DocMorris rechnet im zweiten Halbjahr mit einer deutlichen Geschäftsbelebung. Die hohen Verluste im ersten Halbjahr wurden mit hohen Vorlaufkosten für Marketing begründet, unter anderem eine TV-Kampagne. Die Aktie hat innerhalb eines Jahres mehr als 70 Prozent verloren, bei Redcare Pharmacy liegt das Minus bei rund 30 Prozent. Die enttäuschten Erwartungen insbesondere für Umsatz und Nettoergebnis belasten die Aktie. Allerdings dürfte der bestätigte Ausblick zumindest das Ausmaß der negativen Reaktion begrenzen. Eine Trendwende zeichnet sich indes nicht ab.