Mit mehr als 18 Prozent Plus sorgt die Artnet-Aktie heute für Furore. Eine Investmentgesellschaft will den Online-Kunsthändler übernehmen und bietet 11,25 Euro je Anteilsschein.

Auf 11,10 Euro sprang der Artnet-Kurs, zwischenzeitlich kostete das Papier sogar 11,40 Euro und damit mehr, als die Investmentfirma SCUR Alpha 1849 zahlen will. Die Firma soll künftig als Leonardo Art Holdings firmieren und ist dem britischen Investor Andrew E. Wolff zuzuordnen.

Gelingt der Deal, den Artnet unterstützt, soll die Online-Kunstplattform von der Börse genommen werden.

Bereits seit mehreren Monaten hatte es immer wieder Spekulationen um eine Übernahme des Berliner Unternehmens gegeben. Im April hatte das Unternehmen bestätigt, dass man sich mit der Art Technology Holding (ATH) und „einem weiteren potenziellen Investor“ im Gespräch befinde. Demnach prüften beide Investoren ein Angebot von mindestens 11,00 Euro j Aktie – damals kostete das Papier um die acht Euro. Bereits im Februar hatte ATH auf der Artnet-Hauptversammlung ein Übernahmeangebot angekündigt.

Mit dem Deal geht eine jahrelange Kunst-Geschichte an der Börse zu Ende.

Bislang war Weng Fine Art mit knapp 30 Prozent der Anteile der größte Aktionär der Berliner. Gründer und Vorstand Rüdiger K. Weng hatte immer wieder das Arnet-Management kritisiert und eine profitable Wachstumsoffensive gefordert. Nun macht er den Weg frei für den neuen Investor, indem er seine Anteile für 15,2 Millionen Euro an SCUR -Alpha 1849 verkauft hat.

Weng kommentierte in einer Pressemitteilung, es erfülle ihn mit großer Genugtuung, dass er es nach einem mehr als fünf Jahre andauernden „epischen Kampf“ gegen die Gründerfamilie geschafft habe, Artnet eine erfolgversprechende Zukunft zu verschaffen und dem Unternehmen die Chance zu geben, als Teil eines Konglomerates von Kunst-Internetunternehmen endlich auch wirtschaftlich zu reüssieren.

Artnet (WKN: A1K037)

Fazit

Die Übernahmefantasie bei Artnet war in den vergangenen Monaten bereits in Form steigender Kurse zum Ausdruck gekommen.