Aufgrund von angehobenen Preisen in den Festnetz- und Internet-Tarifen haben Verbraucherschützer Klage gegen Vodafone eingereicht. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) nutzt dafür eine erst kürzlich gestartete Form der Sammelklage. Theoretisch könnten sich rund zehn Millionen Kunden dieser anschließen.

Wie der vzbz am Dienstag auf seiner Website bekannt gab, halte man die in diesem Jahr durchgeführten Preiserhöhungen für Bestandskunden für unrechtmäßig. Konkret geht es um die Anhebung um fünf Euro pro Monat für alle Festnetz-Tarife für Kabel und DSL. Insgesamt sind davon etwa zehn Millionen Vodafone-Kunden betroffen.

Der Konzern selbst verweist auf höhere Aufwendungen für Energie und Materialien und hält die Erhöhung daher für gerechtfertigt. Das Sonderkündigungsrecht, das Vodafone den betroffenen Kunden eingeräumt hatte, hält der vzbv für nicht ausreichend. Vielmehr hätte eine Nachverhandlung der Tarife stattfinden müssen.

Die von den Verbraucherschützern gewählte Form der Sammelklage ist ein relativ neues Instrument in Deutschland. Vodafone-Kunden, die sich ihr anschließen möchten, müssen sich lediglich in einem sogenannten Klageregister eintragen. Dieses eröffnet das Bundesamt für Justiz.

Vodafone (WKN: A1XA83)

Die Vodafone-Aktie, die in den letzten Monaten eine Erholung auf niedrigem Niveau ausgebildet hatte, gibt am Dienstagmorgen in Frankfurt um rund zwei Prozent nach. Damit rutschen die Papiere auch wieder unter die erst am Montag übersprungene 50-Tage-Linie. Sowohl mittel- wie auch langfristig steckt die Aktie in einem Abwärtstrend. Ein rascher Ausbruch aus diesem zeichnet sich nicht ab.

Fazit

Noch steht kein Termin für die Verhandlung der Klage vor dem Oberlandesgericht Hamm fest. Ihr Ausgang dürfte auch von anderen deutschen Telkos aufmerksam beobachtet werden, denn Preiserhöhungen für Bestandskunden gab es unter anderem auch beim zu United Internet gehörenden Anbieter 1&1.