Der weltgrößte Chip-Fertiger wird einen weiteren Produktionsstandort in den USA bauen. Die Biden-Regierung lockt mit milliardenschweren Subventionen. 

Nach einer vorläufigen Vereinbarung gewähren die USA Zuschüsse über 6,5 Milliarden Dollar. Hinzu kommen bis zu fünf Milliarden Dollar in Form von Darlehen. Damit wird TSMC beim Bau von Fabriken in Arizona unterstützt und das Vorhaben von US-Präsident Joe Biden vorangetrieben, die heimische Produktion wichtiger Technologien anzukurbeln. 

Konkret wird TSMC eine Fabrik in Phoenix errichten, die dritte im Bundesstaat Arizona. Diese soll mit der nächsten Generation der 2-Nanometer-Prozesstechnologie arbeiten und vor Ende des Jahrzehnts ihren Betrieb aufnehmen. 

Die anderen beiden Produktionsstätten gehen voraussichtlich 2025 beziehungsweise 2028 an den Start. Die Pläne der Taiwanesen sehen in den USA insgesamt Investitionen von 65 Milliarden Dollar vor. 

Zum ersten Mal überhaupt werden wir die fortschrittlichsten Halbleiterchips der Welt in großem Maßstab hier in den Vereinigten Staaten von Amerika herstellen

Gina Raimondo, US-Handelsministerin

Weniger abhängig von Taiwan

Für Joe Biden ist es ein weiterer Schritt im Rahmen seines 2022 beschlossenen "Chips and Science Act". Über milliardenschwere Subventionen sowie Darlehen und Garantien sollen Halbleiterunternehmen überzeugt werden, Fabriken in Amerika zu errichten. Als ein Grund dafür gelten auch die Spannungen rund um Taiwan. Der Inselstaat östlich von China ist der wichtigste Standort für Halbleiter. Neun von zehn Hightech-Chips werden momentan dort gefertigt. 

TSMC (WKN: 909800)

Erdbeben gefährdet Ziele nicht

Da die Vereinbarung noch nicht finalissiert ist, wird es wohl noch dauern, bis TSMC die Finanzierung erhält. Das Unternehmen, welches unter anderem für Apple und Nvidia fertigt, hat weitere internationale Standorte in Planung, unter anderem in Japan und Deutschland. 

Die Heimat Taiwan wurde jüngst von einem schweren Erdbeben erschüttert. Dort steht auch das modernste Werk von TSMC. Die Anlagen in den taiwanesischen Fabriken seien seit Freitag weitgehend wieder voll einsatzfähig, teilte das Unternehmen mit. Die wichtigsten Geräte für die Chipherstellung seien nicht beschädigt worden: Entsprechend wurden die Finanzziele bestätigt, die für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum im unteren bis mittleren Zwanzigerbereich vorsehen. 

Fazit

Für die Biden-Regierung ist es ein Erfolg, dass der weltgrößte Auftragsfertiger seine Präsenz in den USA weiter ausbaut. TSMC selbst errichtet zunehmend Standorte außerhalb der Heimat, was angesichts der Spannungen mit China die Risiken für das Geschäft reduziert. Auch Investoren zeigen sich zufrieden, die ADRs von TSMC gewinnen zur Stunde fast drei Prozent. In der kommenden Woche (Donnerstag) legt das Unternehmen Zahlen zum ersten Quartal vor.