Der Elektronik- und Halbleiterkonzern gibt einen milliardenschweren, mehrjährigen Vertrag für die Auftragsfertigung von Chips bekannt. Kunde ist der Elektroautopionier Tesla. Investoren reagieren begeistert, die Papiere der Südkoreaner rücken zum Wochenauftakt deutlich vor.
Samsung Electronics veröffentlichte heute die Mitteilung über einen milliardenschweren Auftrag für sein Geschäft als Auftragsfertiger von Halbleitern. Der mehrjährige Kontrakt startet sofort und läuft bis Ende 2033. Den Auftragswert beziffert der Konzern auf umgerechnet rund 16,5 Milliarden US-Dollar. Exakter Umfang und Laufzeit könnten jedoch je nach operativen Gegebenheiten variieren, hieß es in einer Mitteilung.
Als Kunden nennt Samsung ein „großes globales Unternehmen“. Wesentliche Details des Vertrags wurden aus Gründen der Vertraulichkeit nicht offengelegt, teilte Samsung mit. Entsprechend bestünde noch die Möglichkeit für Änderungen der Vereinbarung.
Wohl erst der Anfang
Für wen Samsung fertigt, ist mittlerweile jedoch klar: Den Elektroautopionier Tesla. Dessen Konzernlenker Elon Musk bestätigte den Deal in Beiträgen auf seiner Plattform „X“ und nannte mehr Details. „Die riesige neue Fabrik von Samsung in Texas wird speziell für die Herstellung der AI6-Chips der nächsten Generation von Tesla genutzt werden. Die strategische Bedeutung dieses Schrittes kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“.
Tesla habe zudem die Erlaubnis erhalten, bei der Optimierung der Produktion zu unterstützen. Dazu könnte der Deal wohl noch umfangreicher werden als bisher angekündigt: „Die 16,5 Milliarden Dollar sind nur das absolute Minimum. Die tatsächliche Zahl dürfte um ein Vielfaches höher liegen“, teilte Musk mit.
Aktie zieht an
Bei den Investoren sorgt das für gute Stimmung. Die Hinterlegungsscheine (ADRs) der Südkoreaner gewinnen in Frankfurt rund sechs Prozent und erreichen den höchsten Stand seit vergangenem Herbst. Auf Sicht eines Jahres steht jedoch noch ein Wertverlust von etwa 17 Prozent.
Samsung entwickelt eigene Chips, fertigt aber auch für andere. Das sogenannte Foundry-Geschäft lief zuletzt verhaltener. Der Konzern verwies für das Auftaktquartal auf saisonal schwächere Nachfrage bei Chips für Mobilgeräte, die Anpassung von Lagerbeständen sowie stagnierende Auslastung von Fertigungsanlagen. Der Deal mit Tesla könnte den Umsatz im Foundry-Geschäft derweil um jährlich zehn Prozent anschieben, kalkulieren die Experten von Bloomberg Intelligence.
Blick auf die Zahlen
Derweil lief das konzernweite Geschäft in den letzten Monaten verhalten: Zuletzt publizierte Samsung seine Erwartungen für das Zahlenwerk des abgelaufenen Quartals. Demnach wird der Umsatz etwa im Bereich des Vorjahreszeitraums liegen. Dabei ist der operative Gewinn aber wohl um rund 55 Prozent eingebrochen. Finale Zahlen gibt es am Donnerstag (31. Juli)
Fazit
Der Deal mit Tesla könnte dem Geschäft als Auftragsfertiger einen notwendigen Anschub geben und weitere Kunden anlocken. Samsung hat mit dem Schwergewicht TSMC allerdings harte Konkurrenz.
Derweil lässt die Prognose für die Zahlenvorlage in dieser Woche wenig Berauschendes erwarten. Analysten sind für Samsung-Papiere zwar mehrheitlich optimistisch, Anleger warten aber erstmal die Ergebnisse am Donnerstag ab.