Der Anbieter von Brennstoffzellen ist durchwachsen in das laufende Jahr gestartet. Besonders der Auftragseingang kommt bei den Investoren nicht gut an, die Papiere präsentieren sich merklich schwächer. Derweil sieht sich das Unternehmen für die Jahresziele weiterhin auf Kurs.

Das Unternehmen aus Brunnthal bei München bietet vor allem Brennstoffzellen, sowohl im industriellen Maßstab als auch für Freizeitbereiche wie Camping. Hinzu kommt der militärische Einsatz als mobile Stromversorgung, beispielsweise für Verteidigungsanwendungen. In den ersten drei Monaten des Jahres verlief das Geschäft durchwachsen. 

Der Umsatz ging auf Jahressicht um rund 3,6 Prozent auf 38,6 Millionen Euro zurück. Davon verlieb ein operatives Ergebnis (bereinigtes Ebitda) von 6,3 Millionen Euro, vor einem Jahr standen noch rund neun Millionen Euro in den Büchern. Die entsprechende Marge büßte etwa sechs Prozentpunkte auf 16,4 Prozent ein. Das Unternehmen verweist auf ein Großprojekt in Indien, welches im Vorjahresquartal massiv zum Umsatz beigetragen hatte. 

Bereinigt um dieses zeige sich insgesamt eine sehr gute Entwicklung. Konzernchef Peter Podesser berichtete von einer besseren Verteilung des Geschäfts über Märkte und Regionen. Er hob das starke Wachstum in Europa und den USA hervor, verwies aber auch auf mögliche Vorzieheffekte vor dem Hintergrund angekündigter Zollerhöhungen. 

Das erste Quartal 2025 markiert für SFC das zweitbeste Auftaktquartal der Unternehmensgeschichte

Peter Podesser, CEO von SFC Energy

Aktie ohne Energie

An der Börse war von Euphorie dennoch nichts zu sehen. Zeitweise gaben die Papiere so stark nach wie seit rund drei Jahren nicht mehr. 

Für Investoren womöglich weniger überzeugend präsentierte sich die Auftragslage: Im ersten Quartal sammelte das SDAX-Mitglied Aufträge über rund 17,8 Millionen Euro ein. Im Vorjahreszeitraum waren es mehr als 51 Millionen Euro gewesen. Unter dem Strich verfügte SFC Energy zum Stichtag Ende März über einen Auftragsbestand von etwa 85 Millionen Euro und damit weniger als vor einem Jahr. 

SFC Energy (WKN: 756857)

Analysten gelassen

Analysten der Privatbank Warburg sehen derweil keinen Grund zur Sorge. Sie verweisen darauf, dass die Auftragslage im Laufe des Jahres schwankt. Darüber hinaus erreichte der Auftragsbestand des Unternehmens erst im Schlussquartal 2024 einen Rekordwert. Kollegen von Oddo verweisen in ihrer Reaktion auf die Zahlen auch auf die anspruchsvollen Vergleichswerte des Vorjahresquartals.

Jahresziele bekräftigt

Insgesamt verlief der Jahresauftakt weitgehend im Rahmen der Erwartungen des Unternehmens. Dazu erwartet das Management Wachstumschancen aus dem akquirierten Wasserstoffbrennstoffzellengeschäft in Skandinavien sowie Folgegeschäft im Bereich Verteidigung und öffentliche Sicherheit in Indien, ausgewählten NATO-Nationen und Nordamerika. 

Entsprechend hält SFC Energy an seinen Jahreszielen fest. Diese sehen ein Umsatzwachstum zwischen elf und 25 Prozent vor. Beim bereinigten Ebitda traut sich der Konzern einen Anstieg zwischen 12,2 und 28,1 Prozent bei weiter steigender Marge zu. 

Fazit

SFC Energy ist solide ins Jahr gestartet. Beim Auftragseingang hatten sich Anleger dagegen mehr erhofft. Schwankungen bei Bestellungen und ein weiter hoher Bestand an Aufträgen geben momentan aber keinen Anlass zur Sorge. Dazu lief die Aktie zuletzt stark, liegt seit Jahresbeginn noch rund 30 Prozent im Plus. Die Bankhäuser Warburg und Oddo bestätigten nach den Zahlen ihre Kursziele von 27 beziehungsweise 26 Euro. Bei sechs vorliegenden Einschätzungen rufen Analysten momentan ein durchschnittliches Kursziel von rund 28,70 Euro auf. Am Donnerstag (22. Mai) findet die Hauptversammlung von SFC Energy statt.