Der schwedische Autobauer ruft alle seine bisher produzierten Fahrzeuge vom Typ EX30 zurück. Der vollelektrische SUV erfreute sich zuletzt hoher Nachfrage. Dem Unternehmen machen jedoch erneut Probleme bei der Software zu schaffen. Auch China bleibt ein Thema. Die Investoren aber reagieren gelassen.   

Volvo Car (nicht zu verwechseln mit dem Nutzfahrzeugbauer Volvo Group) beordert alle bislang produzierten Exemplare seines vollelektrischen Spitzenmodells EX30 zurück, insgesamt fast 72.000 Fahrzeuge. Etwa die Hälfte davon war bereits verkauft. Grund für die Maßnahme ist ein Softwareproblem bei einem Display. Dieses sorgt mitunter dafür, dass der Tachometer beim Starten des Fahrzeugs in den Testbetrieb übergeht. 

Berichte über Unfälle gäbe es aber nicht. Zudem sollen auch keine anderen Modelle des Unternehmens betroffen sein. Um das Problem beim EX30 zu beheben, ist ein Over-the-air Update erforderlich. 

Schon wieder die Software

Für die Schweden ist es dennoch ein ärgerlicher Vorfall. Erst vor wenigen Monaten hatte Volvo mit der Auslieferung des EX30 begonnen. Nach Angaben des Unternehmens zählte das Modell zu den meistverkauften vollelektrischen Elektroautos in Europa. Gänzlich neu ist die Problematik jedoch nicht: Wegen Software-Problemen musste Volvo im vergangenen Jahr den Marktstart für den elektrischen SUV EX90 verschieben. 

VOLVO CAR AB (WKN: A3C5QN)

Investoren reagierten gelassen auf die Meldung. Nach Kursverlusten am Vormittag notieren die Papiere der Schweden zur Stunde in Frankfurt fast zwei Prozent im Plus. 

China bleibt Thema

Ebenfalls im Fokus steht bei Volvo Car wieder das Thema China. Zuletzt hatte das Unternehmen bekanntgegeben, die Produktion der Modelle EX30 und EX90 von China nach Belgien zu verlagern. Möglicherweise folgt auch die Montage anderer Modelle. Berichte, wonach dies ein Versuch sei, möglichen Zöllen der EU auf in China hergestellte Elektroautos zu entgehen, wies Volvo aber zurück. Das Unternehmen befindet sich mehrheitlich im Besitz des chinesischen Automobilkonzerns Geely. 

Fazit

Das erneute Software-Problem bei Volvo ist ärgerlich, dürfte sich aber relativ leicht lösen lassen. Die jüngsten Verkaufszahlen überzeugten. Im Mai setzte Volvo 13 Prozent mehr Fahrzeuge ab als im Vorjahresmonat. Ein Grund dafür war der gefragte EX30. Analysten sehen die Aktie momentan mehrheitlich als Halteposition.