Online-Apotheken hatten vor allem während der Corona-Pandemie einen enormen Zulauf – die Aktien ebenfalls. Anschließend kehrte wieder Normalität ein, auch mit den Kursen ging es zunächst wieder runter.

Krönung zum Jahresende

Die Hoffnung auf eine Einführung des so genannten E-Rezepts ab Januar 2024 sorgte im vergangenen Jahr wieder für erheblichen Rückenwind bei Redcare Pharmacy , früher bekannt als Shop Apotheke. Im Schlussquartal 2023 lief es vorläufigen Zahlen zufolge glänzend: Der Umsatz legte um 62 Prozent auf 531 Millionen Euro zu. Im Gesamtjahr ergab sich für den MDAX-Konzern ein Umsatzplus von 49 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Das liegt am oberen Rand der anvisierten 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro.

Mehr Kundschaft

Zudem verzeichnete das Unternehmen eine steigende Anzahl aktiver Kunden und Kundinnen: Hier gab es einen Zuwachs um 0,3 Millionen im vierten Quartal sowie um 1,5 Millionen im Jahresverlauf. Firmenchef Olaf Heinrich freute sich über das starke Wachstum, die verbesserte Rentabilität und die hohe Kundenzufriedenheit. Man habe die Führungsposition in Europa ausbauen können, so der Konzernlenker.

Redcare Pharmacy (WKN: A2AR94)

Aktie verliert

Den vollständigen Geschäftsbericht sowie die erste Prognose für das neue Geschäftsjahr gibt es Anfang März. Obwohl die Niederländer die Erwartungen übertroffen haben, ging es mit der Aktie aber auf Talfahrt.

Analyst hat Bedenken

Nachdem erste Ende letzter Woche die Privatbank Berenberg den Titel positiv bewertet hatte, strich nun Warburg Research die Kaufempfehlung für die Aktie. Zwar signalisierten die die starken vorläufigen Umsätze im Geschäftsjahr 2023, dass Redcare in Europa die Top-Marktposition innehabe und Marktanteile gewinne, hieß es. Doch nach dem starken Kursanstieg sei es Zeit für eine Atempause. Zudem rechnet der Experte damit, dass die Einführung der E-Rezepte zunächst nicht reibungslos verlaufen wird.

Fazit

Eine Korrektur ist nach dem kräftigen Anstieg der letzten Monate kein Beinbruch. Investoren dürfte nun interessieren, wie die Prognose für 2024 ausfällt, und ob das E-Rezept die Geschäfte weiter beflügeln kann.