Im Rechtsstreit um einen tödlichen Unfall mit Tesla's Fahrerassistenzsystem einigen sich die Parteien außergerichtlich. 

Am Vorabend eines wichtigen Gerichtsverfahrens hat sich der Elektroautobauer Tesla mit den Klägern auf einen Vergleich geeinigt. Gegenstand des Verfahrens war der Tod von Walter Huang. Der Ingenieur von Apple nutzte auf dem Weg zur Arbeit den Autopiloten in seinem Tesla-Fahrzeug und verunglückte tödlich. Sein Model X war von der Straße abgekommen und mit über 100 Stundenkilometer gegen eine Straßenbegrenzung geprallt.

Witwe und Kinder von Huang behaupten, dieser habe sich auf das System verlassen, doch dieses habe nicht so funktioniert, wie es sollte. Untersuchungen hatten ergeben, dass Huang vermutlich mit einer Videospiel-App auf seinem Telefon abgelenkt war. Nach Angaben von Tesla ermöglicht das Fahrerassistenzsystem dem Auto, automatisch zu lenken, zu beschleunigen und zu bremsen. Eine aktive Überwachung durch den Fahrer sei jedoch erforderlich.

Zuvor bereits Siege vor Gericht

In der Vergangenheit konnte Tesla bereits zwei ähnliche Gerichtsverfahren in Kalifornien gewinnen. Geschworene hatten festgestellt, dass die Unfälle, einer davon tödlich, auf Fahrfehler zurückzuführen waren und nicht auf die Technologie des Unternehmens. Dennoch entschied sich Tesla nun, den Fall um Huang am Vorabend des Verfahrensbeginns beizulegen. Dem Finanzdienst Bloomberg zufolge hätten mehrere aktuelle und ehemalige Tesla-Ingenieure ausgesagt. 

Die genauen Bedingungen des Vergleichs wie die Höhe einer Zahlung wurden nicht bekannt. 

Tesla (WKN: A1CX3T)

Robotaxi angekündigt

Die außergerichtliche Einigung erfolgte einen Tag, nachdem Tesla-Chef Elon Musk das erste Robotaxi des Unternehmens angekündigt hat. Im August soll das selbstfahrende Fahrzeug vorgestellt werden. Details nannte Musk noch nicht. Da die bisherige Autopilot-Technologie lediglich ein Assistenzsystem ist, wäre für autonom fahrende Autos ein großer Schritt notwendig. Hinzu kommt, dass Tesla dafür bislang ausschließlich Kameras einsetzen will statt Laser-Radare, wie Konkurrenten sie verwenden. 

Fazit

Angesichts der gehobenen Bewertung erwarten Investoren, dass Tesla beim autonomen Fahren eine große Rolle spielen wird. Ob dies gelingt, muss sich erst zeigen. Die schwächelnde Aktie legte infolge der Robotaxi-Ankündigung zu. Offen ist zudem, wie teuer der Vergleich für Tesla ist. Schließlich gab es weitere Todesfälle mit dem Autopilot. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.