Der Automobilzulieferer Schaeffler will den Konkurrenten Vitesco übernehmen. Dafür hat der SDAX-Konzern nun sein Übernahmeangebot erhöht. Auch ein erster Vertrag steht. 

Der Deal nimmt Formen an. Beide Unternehmen unterzeichneten nun einen Vertrag (Business Combination Agreement) für die geplante Übernahme. 

In diesem Rahmen kündigte Schaeffler (WKN: SHA015) an, sein Angebot für den MDAX-Konzern zu erhöhen, will statt bisher 91 Euro nun einen finalen Preis von 94 Euro pro ausstehendem Vitesco-Papier anbieten. Dies entspräche einen Aufschlag von 24,8 Prozent auf den Schusskurs des letzten Handelstages vor der Ankündigung des Angebots Anfang Oktober. 

Über Beteiligungsgesellschaften hält die Milliardärs-FamilieSchaeffler bereits 49,9 Prozent der Vitesco-Anteilsscheine. Die Angebotsfrist für das freiwillige Übernahmeangebot endet am 15. Dezember 2023, eine Mindestannahmeschwelle gibt es nicht. 

Vitesco (WKN: VTSC01)

Zuversicht für Synergien

Mit der erhöhten Offerte unterstreiche man seine Zuversicht für die erwarteten Synergien und das Wertschöpfungspotential des Unternehmenszusammenschlusses mit Vitesco, teilte Schaeffler mit. Der Zusammenschluss schafft einen Konzern mit rund 25 Milliarden Euro Jahresumsatz. Zudem erhofft man sich durch die Fusion positive EBIT-Effekte von 600 Millionen Euro jährlich, die im Jahr 2029 vollständig erreicht werden sollen. 

Wir sind bei Schaeffler fest davon überzeugt, dass sich beide Unternehmen auf ideale Weise ergänzen und so gemeinsam stärker sein werden

Klaus Rosenfeld, Vorstandsvorsitzender Schaeffler AG

Zeitplan steht

Durch den Vertrag hat sich Vitesco verpflichtet, die Transaktion konstruktiv zu begleiten, bis die Anteilseigner über die Übernahme entschieden haben. Dies soll auf der Hauptversammlung passieren, die voraussichtlich am 24. April 2024 stattfinden wird. Für die Genehmigung braucht es eine Mehrheit von 75 Prozent des Grundkapitals. 

Auch die Aktionäre von Schaeffler müssen der Transaktion zustimmen. Auf einer Hauptversammlung im Februar haben diese zuvor noch die Gelegenheit, über die geplante Vereinfachung der Aktionärsstruktur abzustimmen. Bislang hält die Eigentümerfamilie alle Stimmrechte. Dies soll sich ändern. Dafür sollen nicht-stimmberechtigte Vorzugsaktien in stimmberechtigte Stammaktien umgewandelt werden. 

Anteilseigner, die ihre Vitesco-Papiere nicht verkaufen wollen, können diese nach der Übernahme in Aktien von Schaeffler tauschen. Die Transaktion soll voraussichtlich im vierten Quartal 2024 abgeschlossen werden. 

Fazit

Nach dem ersten Angebot haben viele Analysten ihr Kursziel angepasst, sehen nach dem deutlichen Anstieg wenig Luft nach oben. Das Fazit bleibt daher erstmal bestehen: Risikoscheue Anleger können ihre Papiere im Rahmen der Offerte andienen.