Im September hat der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna in New York einen der wichtigsten Technologiebörsengänge des Jahres hingelegt. Doch mit der Aktie geht es steil bergab. Vor allem wegen einer Kennzahl schrillen bei Anlegern die Alarmglocken.

Am 10. September hat Klarna ein glanzvolles Tech-Debüt an der New Yorker Börse gegeben. Die Emission war 25fach überzeichnet, das Unternehmen sammelte 1,4 Milliarden Dollar ein. Doch inzwischen ist die Aktie massiv unter Druck geraten. Allein am Dienstag sackte sie zehn Prozent ab. Damit sind die Titel jetzt bereits 30 Prozent weniger wert als beim Börsenstart vor zwei Monaten.

Auslöser des jüngsten Kurseinbruchs waren die Quartalszahlen, die Klarna am Dienstag veröffentlichte. Der Zahlungsdienstleister war im dritten Quartal trotz kräftig gestiegener Einnahmen mit Nettoverlusten von 95 (Vorjahresplus: zwölf) Millionen Dollar tief in die roten Zahlen gerutscht. Ursache waren dabei vor allem höhere Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle. So stiegen die Rückstellungen auf 0,72 Prozent des abgewickelten Geschäftsvolumens, nach 0,44 Prozent im Vorjahr. Die Entwicklung dieser Kennzahl ließ bei den Investoren die Alarmglocken schrillen.

Zwar liegt mit dem Hochfahren der allgemeinen Konsumentenfinanzierung eine hinreichende Begründung des Unternehmens für die höhere Vorsorge vor. Damit erfülle man auch die regulatorischen Vorgaben, heißt es. Dennoch konnte diese Begründung die Anleger nicht beruhigen.

Fazit

Höhere Rückstellungen für drohende Kreditausfälle sind im aktuellen Umfeld ein rotes Tuch für Investoren. Kein Wunder, dass dies dem Aktienkurs der Schweden nicht bekommt. Laut Analysten läuft das operative Geschäft von Klarna aber erfreulich. Der Vorstand habe zudem in Aussicht gestellt, dass der Kreditrisiko-Effekt sich bereits im vierten Quartal wieder abschwächen werde. Doch die Aktie ist bereits angezählt. Das Unternehmen wird im vierten Quartal entsprechende Fortschritte liefern müssen.


KLARNA GROUP PLC (WKN: A414N7)