US-Bank JP Morgan sieht Kursrutsch bei Rüstungsaktien als Einstiegschance. Doch Renk-CEO Sagel vergrätzt Anleger mit „mauen" und „hochfrisierten" Ankündigungen. Aktie stürzt ab.
Medienberichten zufolge haben die USA und Russland einen Geheimplan für ein Kriegsende in der Ukraine ausgearbeitet. Das hat zu starken Kursverlusten bei Deutschen Rüstungswerten geführt. Die Aktien von Rheinmetall, Renk und Hensoldt gerieten deutlich unter Druck. Rheinmetall rutschte mit einem Minus von sieben Prozent ans DAX-Ende.
Am Donnerstag hellte sich das Börsenumfeld durch die positiven Nvidia-Zahlen wieder auf. Nach Einschätzung der US-Bank JP Morgan sollten Anleger jetzt vor allem die Rüstungswerte im Auge behalten. „Der jüngste Kursrückgang war aus unserer Sicht eine massive Überreaktion, die eine gute Einstiegschance bietet", zitierte die Nachrichtenagentur dpa-afx den JPMorgan-Analysten David Perry.
Von einem bevorstehenden Friedensschluss sei man nach Bekanntwerden von Details des angeblichen Friedensplans noch weit entfernt, argumentiert Perry. Der Ukraine-Krieg werde leider noch mindestens bis weit ins Jahr 2026 oder noch länger dauern.
Unterdessen hat der Rüstungskonzern Renk auf einem Kapitalmarkttag am Donnerstag seine strategischen Ziele weiter erläutert. Demnach peilt das Unternehmen bis 2030 einen Konzernumsatz (ohne Zukäufe) von 2,8 bis 3,2 Milliarden Euro an (2024: 1,14 Milliarden Euro). Der Defense-Anteil am Gesamtumsatz soll bis dahin bei 90 Prozent liegen, sagte CEO Alexander Sagel laut einer Renk-Pressemitteilung. Der Gesamtauftragsbestand von derzeit 6,4 Milliarden Euro werde weiter anwachsen. Zukäufe könnten bis 2030 ein zusätzliches Umsatzvolumen von einer Milliarde Euro bringen, ergänzte Sagel.
Fazit
An der Börse konnten die Renk-Ankündigungen nicht überzeugen. Die Aktie des MDAX-Konzerns verlor am Donnerstag bis zu acht Prozent. Das Analysehaus Jefferies bezeichnete den Umsatzausblick bis 2030 zwar als solide. Die leichte Prognoseerhöhung für 2027 beim operativen Ergebnis falle aber eher „mau" aus, zitierte dpa-afx die Jefferies-Analystin Chloe Lemarie. Man habe hier und auch 2028 nur ein wenig "hochfrisiert", was etwas enttäuschend sei. Jefferies bestätigte dennoch seine Kaufempfehlung für die Renk-Aktie bei einem Kursziel von 80 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Renk.