Der Hersteller von Traktoren und Landtechnik verbucht im abgelaufenen Quartal einen massiven Gewinneinbruch, verdient aber noch mehr als erwartet. Investoren zeigen sich erleichtert. Die Prognose für das neue Geschäftsjahr aber impliziert: Es bleibt schwierig.
Anhaltender Gegenwind in den Absatzmärkten sorgt beim Hersteller von Land- Bau- und Forstmaschinen für durchwachsene Ergebnisse. In dem am 27. Oktober beendeten Schlussquartal des versetzten Geschäftsjahres ging der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 28 Prozent auf 11,14 Milliarden Dollar zurück. Für das vollständige Geschäftsjahr steht ein Rückgang um 16 Prozent.
Unter dem Strich verdient Deere im vierten Quartal 1,24 Milliarden Dollar oder 4,55 Dollar pro Aktie. Ein Jahr zuvor standen 2,37 Milliarden beziehungsweise 8,26 Dollar je Papier in den Büchern. Umsatz und Gewinn erlitten damit auf Jahressicht deutliche Rückgänge, Analysten hatten allerdings mit noch schlechteren Zahlen gerechnet. Im Gesamtjahr sank der Nettoüberschuss um rund 30 Prozent auf 7,10 Milliarden Dollar.
Besserung nicht in Sicht
Unternehmenslenker John May verwies auf große Herausforderungen im Markt, erwartet im neu angelaufenen Geschäftsjahr allerdings nicht wirklich Besserung: In seinem größten Geschäftsbereich „Production & Precision Agriculture“ kalkuliert Deere mit einem Rückgang der Verkaufserlöse um rund 15 Prozent. In den beiden anderen Segmenten „Small Agriculture & Turf“ sowie „Construction & Forestry” rechnet das Management mit Einbußen zwischen zehn und 15 Prozent.
Der Nettogewinn soll zwischen 5,0 und 5,5 Milliarden Dollar liegen. Dem Börsendienst Bloomberg zufolge hatten Analysten hier allerdings mit einem weniger starken Rückgang kalkuliert und durchschnittlich 5,83 Milliarden Dollar auf dem Zettel.
In der Prognose dürften auch Unsicherheiten enthalten sein, die sich aus der Wiederwahl von Donald Trump als US-Präsident ergeben: John Deere erwägt wohl, einen Teil der Produktion nach Mexiko zu verlagern. Trump hatte im Wahlkampf mit Zöllen von 200 Prozent auf Waren gedroht, die der Konzern von dort in die USA einführt.
Aktie in grün
Allein ist Deere mit seinen Herausforderungen nicht: Jüngst verfehlte Konkurrent AGCO mit Marken wie Fendt mit seinen Quartalsergebnissen die Markterwartungen verfehlte und reduzierte seine Jahresziele.
Analysten von Vital Knowledge schrieben, die meisten hätten sich bei Deere bereits auf einen unschönen Ausblick für das neue Geschäftsjahr eingestellt, sodass dieser als „besser als befürchtet“ angesehen werden kann. An der Börse sah man das offenbar ähnlich, die Aktie von Deere gewinnt in Frankfurt zur Stunde fast fünf Prozent. Seit Jahresbeginn steht ein Kursplus von etwas über neun Prozent.
Fazit
Das Marktumfeld bleibt für Deere offenbar schwierig. Der erwartete Gewinnrückgang verteuert die Papiere auf Basis des künftigen Kurs-Gewinn-Verhältnisses, wurde vom Markt aber wohl bereits erwartet. Hinzu kommt die Unsicherheit durch Trump. Die Aktie notiert knapp unter dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten bei rund 396 Euro. Wer investiert ist, bleibt dabei.