Der Zuckerproduzent rechnet auch für das neue Geschäftsjahr mit anhaltend schwierigen Geschäften. Der Ausblick gefällt Anlegern nicht, die gebeutelten Anteilscheine büßen weiter auf den tiefsten Stand seit mehr als 15 Jahren ein. Gleichzeitig rücken die anstehenden Quartalszahlen in den Blick 

Das SDAX-Mitglied wagt den ersten Blick voraus auf sein im März beginnendes Geschäftsjahr 2026/2027. In seiner ersten Prognose stellt der Konzern dabei einen leichten Rückgang des Umsatzes in Aussicht. 

Das Management erwartet ein weiterhin herausforderndes Umfeld am Zuckermarkt. Auch durch ein gestiegenes Angebot ist der Preis für Zucker kräftig zurückgekommen, büßte in den vergangenen zwölf Monaten um rund ein Viertel ein. Für das neue Geschäftsjahr erwartet der Konzern im Segment Zucker keine signifikante Ergebniserholung. 

Keine schnelle Besserung

Besser laufen soll es dagegen im Segment CropEnergies. Hier produziert Südzucker vor allem Ethanol sowie Lebens- und Futtermittel. Höhere Prämien auf Ethanolabsätze und geringere Nettorohstoffkosten stimmen den Konzern hier zuversichtlicher. Dazu erwarten die Mannheimer einen steigenden Absatz im Segment Spezialitäten, welches unter anderem Inhaltsstoffe und tiefgekühlte Produkte herstellt. 

Konzernweit stellt das SDAX-Mitglied für 2026/2027 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) zwischen 480 und 680 Millionen Euro in Aussicht. 

Preise belasten

Vor allem wegen der niedrigen Preise für Zucker und Ethanol senkte der Konzern im August die Prognose für den laufenden Berichtszeitraum (Bis Ende Februar). Der Umsatz soll 8,3 bis 8,7 Milliarden Euro erreichen, zuvor wurden zwischen 8,7 und 9,2 Milliarden Euro anvisiert. Geringere Rohstoffkosten werden dies nicht gänzlich kompensieren, dazu entwickelte sich das Segment Spezialitäten nicht wie erhofft. Daher streben die Mannheimer noch ein Ebitda von 470 bis 570 (zuvor: 525 bis 675) Millionen Euro an. Umsatz und Ebitda werden damit klar unter dem Vorjahr bleiben. 

Am 13. Januar öffnen die Mannheimer die Bücher zum dritten Quartal (bis Ende November). Nach einem guten Start erwartet Südzucker zum Vorjahr eine deutliche Verbesserung von Ebitda und operativem Ergebnis. 

Südzucker (WKN: 729700)

Aktie zum Preis von 2008

Die schwächere Geschäftsentwicklung der vergangenen Monate hat den Aktienkurs bereits belastet. Anleger hatten sich daher offenbar mehr Zeichen für Besserung erhofft. Der heute kommunizierte Ausblick sorgt für weitere Kursverluste von zeitweise mehr als fünf Prozent. Das Papier notiert derweil auf einem Niveau, was letztmalig im Jahr 2008 auf der Kurstafel stand. 

Der Ausblick enttäuscht: Für das Konzern-Ebitda des Geschäftsjahres 2026/27 habe selbst die niedrigste Analystenschätzung noch über dem oberen Ende der Prognosespanne von Südzucker gelegen, schrieben Analysten der Deutschen Bank. 

Fazit

Eine Erholung des Geschäfts zeichnet sich offenbar erstmal nicht ab, trotz erwarteter Besserung in einzelnen Segmenten. Aufgrund des Ausblicks setzen die Papiere ihre Schwäche fort. 

Obwohl die Aktie bereits sehr tief gefallen ist, zeigen sich Analysten weiter zurückhaltend: Analysten von mwb research stuften das Papier ab und raten nun zum Verkauf mit neuem Kursziel bei 8,50 Euro. Beim Börsendienst Bloomberg liegen momentan Einschätzungen von acht Analysten vor: Kaufen würde das Papier aktuell keiner von ihnen. Anleger warten ab, bis sich Anzeichen für Besserung im Geschäft zeigen.