Jetzt hat auch noch die Vatikanbank ihre Jahreszahlen vorgestellt. Das Institut ist zwar nicht börsennotiert, eine millionenschwere Ausschüttung gibt es aber trotzdem.

Das „Istituto per le Opere di Religione" (IOR) ist ein privatrechtliches Geldhaus mit Sitz im Vatikanstaat, über das die kirchlichen Finanztransaktionen laufen. Die Vatikanbank ist nicht Teil der zentralen Verwaltung der römisch-katholischen Kirche, doch die Erträge stehen dem Papst zu, der rechtlich der Alleineigentümer ist.

Wie das IOR jetzt mitteilte, ist der Nettogewinn im vergangenen Jahr um um sieben Prozent auf 32,8 (Vorjahr: 30,6) Millionen Euro gestiegen. Das von der Bank betreute Vermögen kirchlicher Institute und Einzelpersonen kletterte auf 5,7 (Vorjahr: 5,4) Milliarden Euro.

Aus dem Gewinn der Bank fließt an den Papst für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 13,8 (Vorjahr: 13,6) Millionen Euro.

Die 1942 gegründete Bank war in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder in große Finanzskandale verstrickt und wurde zuletzt von Papst Franziskus grundlegend reformiert. Geleitet wird das Institut von Jean-Baptiste Douville de Franssu, einem französischen Banker. Dem Aufsichtsrat der Vatikanbank gehört der Deutsche Ex-Merck-Finck&Co.-Banker Georg Freiherr von Boeselager an. Der Finanzbericht des Instituts wurde Ende April vom Aufsichtsrat der Bank genehmigt und der zuständigen Kardinalskommission unter Leitung des Wiener Kardinals Christoph Schönborn vorgelegt. 

Fazit

Laut der Mitteilung zählt sich die Vatikanbank in Bezug auf Liquidität und Eigenkapitalausstattung zu den solidesten Finanzinstitutionen der Welt. Sie folge bei der Geldanlage den ethischen Richtlinien der katholischen Kirche, heißt es. Das Institut vergibt keine Kredite und verwaltet die Vermögen von rund 12000 Kunden, darunter vor allem Geistliche und Ordensgemeinschaften. Hauptzweck des Instituts ist laut Statuten die Verwaltung von Kapital, dessen Erträge „für Werke der Kirche und für christliche Wohltätigkeit in allen Teilen der Welt bestimmt sind".