Scheint auch für einen zuletzt schwergebeutelten deutschen Solar-Titel bald wieder die Sonne? Anleger mit Mut bauen jetzt erste Positionen bei SMA Solar auf und spekulieren auf einen Turnaround des ausgebombten Kurses. Seit dem Rekordhoch im Juni 2023 hat sich das Papier bis heute fast gezehntelt.
Seit Jahresbeginn haben die Papiere des SDAX-Konzerns mehr als 75 Prozent an Wert verloren. Alleine in den letzten drei Monaten ging es um rund ein Viertel nach unten. Der Kursverfall ist vor allem dem schwächelnden operativen Geschäft geschuldet. SMA Solar ist Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen, die den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandeln.
Obwohl die Nachfrage nach Solaranlagen weltweit eigentlich boomt und die Branche zweistellig wächst – bis 2028 erwarten Analysten ein Marktvolumen des Photovoltaik-Sektors von über 155 Milliarden Dollar –, leidet SMA Solar unter hohen Lagerbeständen und dem Konkurrenzdruck aus China. Die Billigheimer aus Fernost sorgen für einen ruinösen Preiskampf.
Wachstumspotenzial könnten sich die Kasseler in den USA erschließen, wo 2025 neue Standorte und eine Fertigung geplant sind. Fantasie in den Vereinigten Staaten verspricht auch der Regierungswechsel unter der Führung von Donald Trump, der mit einer verschärften Zollpolitik für eine erschwerte Einfuhr von Solartechnologie aus China sorgen und damit wiederum den Absatz von SMA Solar erhöhen könnte.
Langfristig dürfte sich auch der stetig wachsende Energiebedarf durch den Megatrend KI für den SDAX-Konzern auszahlen. Anleger brauchen noch Geduld, aber in den kommenden Jahren wird der Umsatz wieder deutlich zulegen – bei steigendem Gewinn. Und die Börse nimmt Trendwenden in der Regel frühzeitig vorweg. Vom Verlaufstief Ende November hat sich der Kurs bereits mehr als sieben Prozent abgesetzt.