Die Aktie des Cannabis-Spezialisten Synbiotic schoss jüngst um rund 30 Prozent nach oben. Zocker hoffen auf eine zeitnahe Einführung des Cannabis-­Gesetzes (CanG) in Deutschland. Die Ampel-Koalitionsfraktionen hatten sich Ende November darauf verständigt, Cannabis im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen.

Die Regierungsparteien planen, dass der Eigenanbau und Besitz bestimmter Mengen der Droge sollen für Volljährige ab 1. April 2024 erlaubt sein soll. Zum 1. Juli sollen Clubs zum gemeinsamen Anbau möglich werden. Die Legalisierung ist ein Vorhaben aus dem Ampel-Koalitionsvertrag. Doch anders als erwartet hat der Bundestag den Entwurf für das CanG in der vergangenen Woche nicht final beraten. Es folgte die erwartbare Reaktion: Der markt­enge Small Cap bröckelte kurz darauf wieder ab.

Das Gesetz ist politisch umstritten. Aus den Bundesländern – etwa aus dem CSU-geführten Bayern – kam wiederholt der Appell, das Vorhaben zu stoppen. Auch SPD-Innenpolitiker äußerten Bedenken. Dabei geht es unter anderem um verschiedene Lockerungen, etwa geringere Mindestabstände zu Schulen und Kindertagesstätten beim Cannabiskonsum. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geht indes weiterhin davon aus, dass das CanG in der Woche vom 19. bis 23. Februar im Bundestag verabschiedet wird und ab 1. April gelten kann.

Sollte Lauterbach recht behalten, könnte die Aktie von Synbiotic erneut kräftige Kurshüpfer machen. Als die Bundesregierung im August 2023 die Teillegalisierung von Cannabis auf den Weg brachte, hatte sich das Synbiotic-Papier innerhalb von nur zwei Tagen glatt verdoppelt. Danach kam der Titel aber ebenso schnell wieder zurück. Wie immer also die Legalisierungspläne am Ende auch ausgehen mögen, der Kursverlauf von Synbiotic dürfte ziemlich volatil bleiben.