Die Börsenstory des Gesundheitsdienstleisters M1 Kliniken wird richtig spannend. Das Unternehmen berichtete jüngst über Kaufinteresse von Private-Equity-Firmen aus den USA. Dem Vernehmen nach seien Investoren am Beauty-Segment von M1 interessiert.

Das Geschäft mit Schönheit boomt, vor allem in den 58 Schönheitskliniken und Behandlungszentren von M1 läuft es rund. Für dieses Jahr prognostizieren die Hauptstädter ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von mehr als 27 Millionen Euro. Zwei Drittel des Gewinns dürften auf das Schönheitssegment entfallen. Ein Wachstumstreiber für die Zukunft ist die internationale Expansion rund um Schönheitsbehandlungen, die auf Hochtouren läuft. Die Zahl der Behandlungszentren soll bis zum Jahr 2030 auf 200 bis 250 Fachkliniken wachsen.

Das Interesse von amerikanischen Investoren am Beauty-Segment ist nachvollziehbar. Investitionen im Schönheitssektor nehmen zu. In den vergangenen fünf Jahren wurden bereits über 400 Transaktionen in diesem Bereich durchgeführt. Laut Schätzungen des M1-Managements wurden zuletzt vergleichbare Private-Equity-Deals mit einem Enterprise-Value-(EV-)Ebitda-Multiplikator von 30 abgeschlossen. Nach Berechnungen von Warburg Research würde das für M1 einem EV von über 822 Millionen Euro entsprechen.

Zum Vergleich: Der gesamte Börsenwert von M1 beträgt aktuell bei Kursen von 14,40 Euro am Donnerstagnachmittag lediglich rund 264 Millionen Euro. Selbst wenn man konservativer rechnet und eine Bewertung des 15-fachen Ebitda für eine Beteiligung von Investoren an M1 ansetzt – zu diesem Multiplikator erwarb die Carlyle-Gruppe 2023 eine Mehrheitsbeteiligung am indischen Schönheitspflegeanbieter VLCC –, würde das noch Kurse von über 20 Euro locker rechtfertigen. Das wäre ein Aufwärtspotenzial von fast 40 Prozent.