Gut ein halbes Jahr nach der Multi-Milliarden-Akquisition von Carmot Therapeutics präsentiert Roche erste Studiendaten zum Abnehm-Präparat. Diese sind eine Kampfansage an die Wettbewerber im Markt der Adipositas-Behandlung. Während die Roche-Aktie die Dynamik vom Donnerstag nicht konservieren kann, laufen die Konkurrenten seitwärts.

Auf ein Volumen von bis zu 100 Milliarden Dollar könnte der Markt für Medikamente für Gewichtsverlust anwachsen, schätzt die US-Investmentbank Goldman Sachs. Derartige Wachstumsfantasien und der Erfolg der Vorreiter auf dem Gebiet der Abnehmpräparate, Eli Lilly und Novo Nordisk, wecken bei Pharma-Konzernen und Biontechnologie-Unternehmen weltweit Begehrlichkeiten. Auch in Basel. Der Schweizer Pharma-Riese Roche hatte im Dezember letzten Jahres das US-Start-up Carmot Therapeutics für insgesamt rund 3,1 Milliarden Dollar übernommen und sich so gleich drei Präparate zur Behandlung von Fettleibigkeit und Diabetes gesichert (€uro am Sonntag berichtete). Alle drei befinden sich noch in der Entwicklung.

Am Donnerstag legte der Konzern nun die Daten aus einer Phase-1b-Studie des Wirkstoffs CT-388 vor – und die können sich sehen lassen. Im Schnitt hätten die Probanten nach 24 Wochen fast ein Fünftel an Gewicht verloren, heißt es von Roche. Damit wäre der Kandidat der Schweizer wirksamer als die Verkaufsschlager von Eli Lilly und Novo Nordisk.

Roche (WKN: 855167)

Die Anleger nehmen die Daten recht verhalten auf. Zwar legte die Roche-Aktie am Donnerstag kräftig zu, am Freitag gab sie aber einen Teil der Kursgewinne schon wieder ab. Für eine Trendumkehr bei den Schweizern genügte die Abnehm-Fantasie bislang nicht. Die Aktien der beiden Wettbewerber reagierten kaum und setzten ihren Seitwärtstrend weiter fort.

Wie die Daten im Details ausfallen, wie Analysten sie einordnen und wann mit dem Marktstart zu rechnen ist, lesen Sie am Samstag ab 18 Uhr im €uro am Sonntag-Update.