Der britische Spirituosen-Hersteller warnt vor einem Gewinnrückgang in der ersten Hälfte seines Geschäftsjahres 2024 (bis Ende Juni). Sorgen bereitet vor allem die Geschäftsentwicklung in Mittel- und Südamerika. 

Der Mutterkonzern von Smirnoff-Vodka, Guinness-Bier oder Whiskey von Johnnie Walker rechnet mit verlangsamtem Wachstum in der ersten Jahreshälfte. Grund dafür ist die schwächere Entwicklung in Lateinamerika und der Karibik. Diageo stellt sich dort für die sechs Monate bis Ende Dezember auf einen Rückgang der Verkaufserlöse um mehr als 20 Prozent gegenüber Vorjahr ein. Der konzernweite Betriebsgewinn soll sich dadurch schlechter entwickeln als noch vor einem Jahr.

In Lateinamerika und der Karibik erzielten die Briten im vergangenen Jahr fast elf Prozent ihrer Umsätze. Das makroökonomische Umfeld sorge dort für geringeren Konsum, Lagerbestände bauten sich dadurch langsamer ab, teilte Diageo mit. Dennoch gewinne man dort weiter Marktanteile. Die anderen Regionen entwickeln sich nach Angaben von Diageo dagegen besser. In Nordamerika und Afrika verzeichnet Diageo verbessertes Umsatzwachstum. Auch in Europa und Asien sei die Dynamik trotz der Eskalation im Nahen Osten und langsamerer Erholung in China stark. 

"Wir schneiden im Vergleich zur Branche gut ab, aber die Branche ist unter Druck"

Debra Crew, CEO von Diageo

Zeitpunkt überrascht

Dass die Londoner heute mit einer Gewinnwarnung vorpreschen kommt durchaus überraschend. Ende September hatte der Konzern seine Jahresziele noch bestätigt. Entsprechend dürften Investoren noch genauer auf das Kapitalmarkt-Event schauen, welches Diageo am kommenden Mittwoch abhalten wird. 


Diageo (WKN: 851247)

Für die zweite Jahreshälfte rechnet Diageo mit Besserung bei Umsatzentwicklung und Betriebsgewinn. Zudem bekräftigte das Management das mittelfristige Ziel eines organisches Umsatzwachstums von fünf bis sieben Prozent.

Fazit

 Im operativen Geschäft tut sich Diageo aktuell schwerer, auch wegen des wirtschaftlichen Umfeldes. Im Juni übernahm Debra Crew den Platz im Chefsessel der Briten. Womöglich bringt das Kapitalmarkt-Event am Mittwoch neue Impulse. Analysten sind für den verlässlichen Dividendenzahler momentan gespalten.