Trotz US-Zollthematik und zurückhaltender Verbraucher: Diageo konnte im dritten Quartal zulegen und die Erwartungen der Analysten übertreffen. Die Aktie kann davon nicht wirklich profitieren.
Im dritten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres verzeichnete der Spirituosenhersteller einen Nettoumsatz von 4,38 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zwar war den Angaben zufolge das organische Wachstum mit 5,9 Prozent Plus positiv ausgefallen, allerdings hatten sich negative Währungseffekte und Verkäufe von Bereichen nachteilig ausgewirkt.
Besonders stark legte der Umsatz derweil in den USA zu, wo viele Händler wegen drohender Zölle ihre Lager auffüllten. Die USA sind der wichtigste Absatzmarkt für den Hersteller von Smirnoff Wodka oder Guiness Bier. Bereits im Februar hatte der britische Konzern wegen der Zollsorgen seine mittelfristige Prognose zurückgenommen.
Aktuell geht das Unternehmen davon aus, dass die Zölle mit 150 Millionen Dollar jährlich zu Buche schlagen dürften, etwa die Hälfte davon will man mit Hilfe von bereits eingeleiteten Maßnahmen kompensieren können. Zudem wollen die Briten innerhalb von drei Jahren 500 Millionen Dollar einsparen. Bereits ab dem Geschäftsjahr 2026 ein achhaltiger freier Cash Flow in Höhe von drei Milliarden Dollar erzielt werden. Wie das im Detail gelingen soll, erfahren Anleger im August bei der Vorlage der Jahresergebnisse.
Die Jahresziele bestätigte Konzernlenkerin Debra Crew: Im zweiten Halbjahr rechne Diageo mit weiterem Umsatzwachstum. Der operative Gewinn dürfte allerdings geringer als im Vorjahr ausfallen. Ab dem Geschäftsjahr 2025/26 soll der Gewinn aber organisch stärker zulegen als der Umsatz.
Bei Analysten kam das Zahlenwerk gut an. Die Schweizer UBS etwa bestätigte ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 2650 Pence.
Fazit
Diageo weist eine attraktive Dividendenrendite von über drei Prozent auf. Doch angesichts trüber Konsumlaune, weniger Alkoholkonsum und Zoll-Belastungen ist derzeit Zurückhaltung geboten.
Enthält Material von dpa-AFX