Lange Zeit stand Wachstum bei dem Kupfer- und Multimetall-Anbieter im Fokus - nun wollen die Hamburger die Rentabilität in Angriff nehmen. Im Zuge eines Kapitamarktages stellte Aurubis die neue Strategie vor und kündigte an, dass Investoren künftig stärker an den Erfolgen beteiligt werden sollen.
Ab ab dem Geschäftsjahr 2025/26 will der MDAX-Konzern seinen Anlegern bis zu 30 Prozent des bereinigten Konzernergebnisses nach Steuern auszahlen. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 soll die Ausschüttungsquote bei 25 Prozent liegen. An der Börse kamen die Nachrichten zunächst gut an: Die Aktie sprang auf ein neues Rekordhoch, bevor Gewinnmitnahmen einsetzen und der Kurs wieder zurückkam. Dennoch steht seit Jahresanfang ein Plus von etwa 50 Prozent zu Buche.
Das Unternehmen sieht sich als sehr gut positioniert, um von diversen Megatrends zu profitieren, etwa Elektrifizierung, Modernisierung von Energieinfrastruktur, Künstliche Intelligenz und sogar Rüstung. All diese Technologien benötigen Kupfer und andere Metalle, weshalb sich der Recycling-Spezialist gute Chancen ausrechnet, um von steigender Nachfrage nach diesen Rohstoffen zuprofitieren.
Unter anderem hat Aurubis daher in den USA eine Multimetall-Recyclinganlage errichtet, die gerade ihren Betrieb aufgenommen hat. Die Hanseaten umgehen mit dem Produktionsstandort im US-Bundesstaat Georgia gleichzeitig auch US-Zölle - rund 740 Millionen Euro hat Aurubis sich das Werk kosten lassen.
"Unser rechtzeitiger Markteintritt in Nordamerika und unsere einzigartige Expertise, kombiniert mit einem industriefreundlichen Umfeld, sind eine starke Basis für weiteres Wachstum in einem der attraktivsten Metallmärkte der Welt", kommentierte 'Aurubis-Chef Toralf Haag. Mit diesen und weiteren Projekten will Aurubis langfristig die Rendite auf das eingesetzte operative Kapital (ROCE) auf 15 Prozent heben.
Für das seit Oktober laufende Geschäftsjahr 2025/26 stehen aber erst einmal sieben bis neun Prozent auf dem Plan. Das bereinigte operative Vorsteuerergebnis soll demnach zwischen 300 und 400 Millionen Euro liegen. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/25 hatte der Vorstand zuletzt die Mitte der Spanne von 330 bis 370 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Die Schweizer Bank UBS wertete die Finanziele im Rahmen der Erwartungen. Das Verkaufsrating wurde bestätigt, allerdings bei von 65 auf 67 Euro angehobenem Kursziel. DieAktie werde deutlich über dem historischen Durchschnitt gehandelt, hieß es.
Fazit
Die höheren Dividendenaussichten dürften vor allem Großaktionär Salzgitter freuen. Anleger, die darauf vertrauen, dass Aurubis die Renditeziele schafft, sollten eine Kursberuhigung abwarten.
Enthält Material von dpa-AFX