Die Commerzbank legt am Donnerstag die Zahlen für das dritte Quartal vor. Die Deutsche Bank hatte in der vergangenen Woche die Erwartungen klar übertroffen. Was bei der Commerzbank drin ist.
Am kommenden Donnerstag (6. November) veröffentlicht die Commerzbank die Zahlen zum dritten Quartal. Den Zwischenbericht gibt es ab 7 Uhr, um 10.30 Uhr erläutern Vorstandschefin Bettina Orlopp und Finanzvorstand Carsten Schmitt die Ergebnisse in einer Telefonkonferenz.
Die Commerzbank-Aktie hat innerhalb der vergangenen zwölf Monate rund 93 Prozent zugelegt. Von ihrem Hoch Mitte August bei 38 Euro haben sich die Titel allerdings wieder etwas entfernt. Zuletzt notierten sie bei 31,50 Euro. Möglicherweise hat in den vergangenen Wochen auch die Übernahmefantasie etwas nachgelassen, die die Aktie seit dem Einstieg der italienischen Großbank Unicredit vor einem Jahr erfasst hat.
Die Italiener stehen zwar mit einer Beteiligung von 26 Prozent direkt und drei Prozent über Finanzinstrumente unmittelbar vor der Schwelle zu einem Übernahmeangebot. Angesichts des hartnäckigen Widerstands seitens Bank und des Großaktionärs Bund hat sich Unicredit-Chef Andrea Orcel zuletzt aber eher abwartend geäußert.
Für das dritte Quartal der Commerzbank rechneten Analysten zuletzt laut Konsensschätzung mit einem Ertragswachstum um fast neun Prozent auf knapp drei Milliarden Euro. Der operative Gewinn könnte die Milliardenschwelle geknackt haben. Für Wachstum könnte vor allem das Privat- und Firmenkundengeschäft gesorgt haben. Auch die polnische Tochter MBank könnte sich erneut als Wachstumstreiber erweisen.
Die Bank of America hatte kürzlich ihre Verkaufen-Empfehlung für die Commerzbank-Aktie auf „Halten" angehoben. Angesichts verbesserter Fundamentaldaten seien die Titel nicht mehr überbewertet. JP Morgan bewertet die Aktie neutral bei einem Kursziel von 33 Euro. Goldman Sachs rät zum Verkauf bei einem von 34,10 auf 33,70 Euro gesenkten Kursziel. Von Warburg Research gibt es ein „Halten" bei einem Kursziel von 30,40 Euro, von der Deutschen Bank ebenfalls „Halten" bei 35 Euro.
Fazit
Die meisten Analysten rechnen mit insgesamt soliden Zahlen beim zweitgrößten deutschen Geldhaus, die auch etwas über den Erwartungen liegen könnten. Goldman Sachs warnt vor möglichen Risiken bei den Restrukturierungsaufwendungen. Die Deutsche Bank hat in der vergangenen Woche bei ihren eigenen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen und mit einem überraschend starken Gewinnanstieg die Aktie kräftig beflügelt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.