CTS Eventim stürzt ab Moll-Töne beim Gewinn

Regengüsse und kühler Wind konnten die Fans nicht vom Feiern abhalten: Insgesamt rund 180.000 Besucher zählten Zwillingsfestivals Rock am Ring und Rock im Park Anfang Juni - beide Events waren ausverkauft. Dennoch brach der Gewinn des Ticketverkäufers CTS Eventim ausgerechnet im wichtigen zweiten Quartal ein. Anleger ergreifen die Flucht.

Im zweiten Jahresviertel startet normalerweise die Open-Air und Festival-Saison so richtig durch. Doch das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) bei CTS Eventim sank um 8,9 Prozent auf 100,2 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit knapp 44 Millionen Euro fast ein Viertel weniger als im Vorjahr.

Der Umsatz des MDAX-Konzerns stagnierte derweil zwischen April und Juni: Er kam um lediglich 0,3 Prozent auf knapp 796 Millionen Euro voran. Analysten hatten CTS Eventim im Vorfeld deutlich bessere Zahlen zugetraut, entsprechend fiel die Reaktion am Markt aus: Der Titel stürzte zweistellig ab.

Zwar hatte der Bereich Ticket-Verkäufe zulegen können, doch rückläufige Einnahmen aus eigenen Veranstaltungen sowie Kosten in Zusammenhang für Zukäufe in Großbritannien und Frankreich drückten das Ergebnis.

In der ersten Jahreshälfte legte der Umsatz um 7,6 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro zu. Das bereinigte Ebitda gab jedoch um 0,8 Prozent auf 200,5 Millionen Euro nach. Der anhaltende Kostendruck bei Konzerten und Festivals sowie Integrationskosten für die Zukäufe wirkten sich belastend aus. Das Management um CEO Klaus-Peter Schulenburg hält an der Jahresprognose fest, zumindest „aktuell“, wie es in der Mitteilung hieß. Die herausfordernde gesamtwirtschaftliche Entwicklung stelle indes einen Unsicherheitsfaktor dar.

Im Geschäftsbericht 2024 hatte CTS Eventim für 2025 bei einer stabilen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ein moderates Wachstum sowohl beim Gesamtumsatz als auch beim bereinigten Ebitda in Aussicht gestellt.

Zwar zeigten sich Analysten von den Zahlen enttäuscht, überwiegend bleiben sie aber trotz des schwachen zweiten Quartals optimistisch für die Aktie und sehen Kursziele von 104 bis 127 Euro.