Die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Zölle für Waren aus Kanada, Mexiko und China erzeugen Schockwellen an den Weltbörsen. Der DAX gerät unter Druck, Autowerte und Zulieferer erwischt es am stärksten.
Der nächste Schock zum Wochenstart: Nach den Turbulenzen um das chinesische KI-Projekt Deepseek in der vergangenen Woche setzen an diesem Montag umfangreiche Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump die Börsen und auch Kryptowährungen unter Druck. Der Bitcoin rutschte von 105000 Dollar auf 93000 Dollar ab. Der Dollar als globale Krisenwährung zog dagegen deutlich an.
Bereits am Freitag waren die US-Börsen vor dem sich zusammenbrauenden Zölle-Tsunami in Deckung gegangen. Vor. allem Techwerte, aber auch Kryptowährungen wie der Bitcoin standen unter Druck. Zum Wochenbeginn setze sich die Kursrutsch-Welle an den asiatischen Börsen fort.
Am Montag Vormittag lag der DAX rund 1,5 Prozent im Minus. Vor allem die Aktien von Autoherstellern und Zulieferern gerieten unter Druck, die wie beispielsweise Volkswagen, Audi und BMW mit ihren Werken in Mexiko teilweise direkt von den Zöllen betroffen sind. So notierten VW, BMW und Mercedes zwischen vier und fünf Prozent im Minus, ähnlich stark erwischte es den Lkw-Bauer Daimler Truck und den Zulieferer Conti. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts lag knapp vier Prozent im Minus. Erst am Freitag hatte der deutsche Leitindex ein neues Rekordhoch bei 21800 Punkten markiert.
Fazit
Zwar steht Europa noch nicht im Fokus der angekündigten Zölle. Dennoch drohte der US-Präsident auch den Europäern mit weitreichenden Maßnahmen. Indirekt könnten die angekündigten Zölle die US-Inflation deutlich anheizen, so dass die US-Notenbank Fed reagieren müsste - mit einem Aussetzen der Zinssenkungen, schlimmstenfalls sogar mit Zinsanhebungen, was Trump aber auch vehement ablehnt.
Um die Auswirkungen konkret abschätzen zu können, sollte man erst einmal abwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt - also beispielsweise wie die EU reagiert, oder welche Maßnahmen die Autohersteller treffen. So haben einige Hersteller bereits erwogen, in den USA neue Werke zu errichten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..