Die Beratungsgesellschaft EY hat die jüngsten Quartalsabschlüsse der DAX-Konzerne analysiert. Fazit: Die Konzerne zeigen sich angesichts des schwierigen Umfelds noch resilient, aber langsam geraten die Gewinne unter Druck.
Laut EY bekommen die 40 Unternehmen aus dem deutschen Leitindex die Konjunkturflaute und den verschärften Wettbewerb immer stärker zu spüren. So kletterte der Gesamtumsatz aller DAX-Unternehmen im ersten Quartal zwar noch um 3,3 Prozent auf 459 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn (Ebit) ging jedoch um acht Prozent auf 45 Milliarden Euro zurück.
Zehn Unternehmen verzeichneten einen Umsatzrückgang, darunter die Schwergewichte BMW, Mercedes-Benz, BASF und Bayer. Noch am besten liefen die Geschäfte der DAX-Konzerne in Nordamerika, wo ein Umsatzplus von vier Prozent erzielt wurde.
Umsatzstärkstes Unternehmen war demnach Volkswagen mit 77,5 Milliarden Euro, gefolgt von Allianz (54), BMW (33,8) und Mercedes (33,2). Beim Gewinn gibt es einen Wechsel: Die Deutsche Telekom steht mit einem Ebit von 6,8 Milliarden Euro nun an erster Stelle und löst damit Volkswagen ab. Die Wolfsburger rutschten mit 2,9 Milliarden auf Rang fünf ab.
Gewinnschwächstes Unternehmen ist Zalando mit einem Ebit von 21 Millionen Euro. Ein DAX-Konzern weist einen Verlust auf: Die Porsche Holding machte im ersten Quartal ein Minus von einer Milliarde Euro, bei einem Umsatz von null Euro. Als Holding betreibt die Porsche SE kein eigenes operatives Geschäft, musste jedoch in ihren Beteiligungen Wertminderungen verbuchen, was zu dem Milliardenverlust geführt hat
Fazit
Laut EY zeigen sich die DAX-Konzerne im ersten Quartal trotz des immer schwierigeren konjunkturellen Umfelds noch bemerkenswert resilient. Allerdings spiegele sich die Zuspitzung der Handels- und Zollstreitigkeiten zwischen den USA und den Handelspartnern noch kaum in den Bilanzzahlen wider. „Die US-Handelspolitik hatte bislang unterschiedliche und teils gegenläufige Effekte", erläuterte EY-Chef Hendrik Ahlers die Studie. „Viele Unternehmen haben in Erwartung hoher Zölle ihre Bestände in den USA aufgestockt, zudem haben US-Kunden Käufe vorgezogen, um noch von niedrigeren Preisen zu profitieren." Die tatsächlichen Auswirkungen der neuen Zölle werde man erst mit einer gewissen Verzögerung sehen. „Ein realistisches Bild der Lage werden wir erst im zweiten Halbjahr haben.“
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..