Die Ratingagentur Moody´s hat in einem weiteren spektakulären Schritt jetzt auch noch führenden US-Banken wie JP Morgan, Bank of America und Wells Fargo die Top-Bonität entzogen. Die Begründung weckt Sorgen vor einer neuen Finanzkrise.

Erst zu Wochenbeginn hatte Moody´s mit dem Entzug der Top-Kreditwürdigkeit für die USA weltweit für Aufsehen gesorgt. Grund ist die Sorge vor der weiter steigender US-Staatsverschuldung, die sich zuletzt auf 124 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgeweitet hat.

Jetzt hat die Ratingagentur nochmal nachgelegt und auch führenden US-Banken wie JP Morgan, Bank of America, Wells Fargo und Bank of New York Mellon heruntergestuft - von „Aa1" auf „Aa2". Zur Begründung heißt es, die Fähigkeit der USA, diesen Häusern im Krisenfall unter die Arme zu greifen, sei inzwischen eingeschränkt.

Genau dies war beispielsweise während der Regionalbankenkrise 2023 geschehen, als die US-Notenbank Fed und die Einlagensicherung FDIC die kollabierten Institute Silicon Valley Bank und Signature Bank als systemrelevante Banken einstuften, um ihre Einlagen garantieren und Notfallkredite gewähren zu können. Diese Möglichkeiten seine im aktuellen Umfeld mit abnehmender Liquidität im Finanzsystem und der Verunsicherung im Markt angesichts der Handelspolitik Trumps eingeschränkt.

Fazit

Die Ratingagentur Moody´s bezweifelt inzwischen nicht nur die fiskalische Stabilität der USA, sondern auch Fähigkeit Washingtons, Banken im Krisenfall unter die Arme zu greifen. Für die US-Geldhäuser könnte das ganz konkrete Folgen haben. Über den allgemeinen Vertrauensverlust im Markt hinaus könnten insbesondere die Kosten für Kreditausfall-Absicherungen steigen. Auch bei den Banken wächst inzwischen die Unruhe. JPMorgan-Chef Jamie Dimon hatte erst am Montag davor gewarnt, dass die Zollpolitik Trumps die Märkte noch stärker treffen könnte als erwartet. Ganz konkret bedeute dies für JP Morgan, dass man 2025 mit einem Rückgang der Einnahmen aus dem Investmentbanking von 15 Prozent rechne. Dass die US-Regierung jetzt auch noch plant, die im Zuge der Finanzkrise 2008 verschärften Kapitalvorgaben für die größten US-Banken wieder zu lockern, um sich noch stärker bei den Banken verschulden zu können, trägt auch nicht gerade zur Beruhigung bei. 

JPMorgan Chase (WKN: 850628)