Die größte US-Bank JP Morgan sorgt mit der Ankündigung sinkender Einnahmen aus dem Investmentbanking für Unruhe im amerikanischen Finanzsektor.

Noch vor wenigen Tagen bejubelten die UBS-Analysten den US-Branchenprimus JP Morgan: Die US-Bank habe mit ihren Zahlen „die Muskeln spielen lassen" und die Erwartungen übertroffen. Analystin Erika Najarian hob die Ergebnisschätzungen an und richtete optimistisch den Blick auf den Investorentag der Bank im Mai.

Der war an diesem Montag, und das Ergebnis fiel eher ernüchternd aus: Die Bank kündigte wegen der Weichenstellungen von Präsident Donald Trump schlechtere Geschäfte im Investmentbanking an. Vor allem die Zollankündigungen des Präsidenten hatten zu starken Schwankungen an den Finanzmärkten geführt. Doch statt davon zu profitieren, kündigte die Bank nun an, dass dies Schwankungen wohl zu einem Rückgang bei den Einnahmen aus dem Investmentbanking um 15 Prozent führen würden. Das sagte der Chef der Sparte, Troy Rohrbaugh, beim Investorentag.

In einer ersten Reaktion gab die JP-Morgan-Aktie rund zwei Prozent nach und belastete auch den Sektor. Allerdings waren die Erläuterungen Rohrbaughs dann doch etwas differenzierter. Viele Kunden seien wegen der Marktschwankungen auf die Bremse getreten, ergänzte der Investmentbanker Doug Petno, der vor allem das Kapitalmarktgeschäft der Bank mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen begleitet.

Besser läuft es den Angaben zufolge im Aktien- und Anleihenhandel, der immerhin noch im einstelligen Prozentbereich zulegt und der von den Marktschwankungen eigentlich profitiert. Beim Zinsüberschuss rechnet die Bank inzwischen sogar damit, die bisherige Jahresprognose von 94,5 Milliarden Dollar zu übertreffen.  

Fazit

Die Deutsche Bank hatte erst vor wenigen Tagen ihre Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt und mit kräftigen Gewinnanstiegen in allen Geschäftsbereichen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Maßgeblicher Gewinntreiber war das Investmentbanking. Das Sparten-Vorsteuerergebnis legte um 22 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zu. Die Bank hatte von dabei vor allem vom Handelsboom mit als Folge der Turbulenzen an den Finanzmärkten profitiert - insbesondere vom Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen.

Dagegen war das Emissions- und Beratungsgeschäft im ersten Quartal von einem schwierigen Marktumfeld geprägt. Zwar wird im weiteren Jahresverlauf mit einer leichten Belebung des IPO-Marktes gerechnet. Dennoch dürfte dieser Bereich weiter angespannt bleiben. Per Saldo dürfte die Deutsche Bank aber weiter von der Marktvolatilität profitieren. Die UBS erwartet allerdings, dass das zweite Quartal zum „Test für die Ertragsdiversifikation der Deutschen Bank" wird.


JPMorgan Chase (WKN: 850628)